GENF. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat wegen einer neuen Variante von Affenpocken-Viren auf dem afrikanischen Kontinent ihre höchste Alarmstufe ausgerufen. Die Krankheit gilt nun als „gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite“. Erklärtes Ziel der WHO ist es, dadurch mehr Bewußtsein und Vorsicht vor dem Virus zu schaffen und weltweit Behörden vor möglichen Ausbrüchen zu warnen.
Hintergrund ist eine neue Variante der Erkrankung, die Ende vergangenen Jahres im Osten des Kongo entdeckt worden ist. In den vergangenen Wochen gab es auch andere Fälle von Ansteckung mit der neuen Krankheit, darunter in Kenia, Burundi, Uganda und Ruanda. Noch ist unklar, ob die neue Variante ansteckender und gesundheitsschädlicher ist als bisherige Varianten.
WHO ändert Namen der Krankheit
Das Virus ist verwandt mit dem Pockenvirus. Mensch-zu-Mensch-Übertragungen passieren durch engen Körperkontakt, etwa beim Geschlechtsverkehr. Typische Symptome sind Hautausschlag und Fieber – es gab aber bereits Todesfälle, auch Kinder waren betroffen.
Bereits im Juli 2022 hatte die WHO eine Notlage wegen der Krankheit ausgerufen, als in mehr als 60 Ländern – darunter auch in Deutschland – Ansteckungen entdeckt wurden. In den meisten Staaten konnten die Ausbrüche schnell unter Kontrolle gebracht werden, so daß die Notlage im Mai 2023 wieder aufgehoben wurde.
Affenpocken heißen so, weil sie erstmals 1958 bei zwei Gruppen von Laboraffen nachgewiesen wurden. Inzwischen wird jedoch vermutet, daß Nagetiere die Hauptinfektionsquelle für Ausbrüche unter Menschen sind. Seit Sommer 2022 spricht die WHO von „Mpox“ (Kurzform vom englischen „Monkeypox“ – Affenpocken), da sie nach eigenen Angaben Stigmatisierungen vermeiden will. (st)