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Olympia 2024: Die Geschichte von Darja Varfolomeev – Ein deutscher Traum

Olympia 2024: Die Geschichte von Darja Varfolomeev – Ein deutscher Traum

Olympia 2024: Die Geschichte von Darja Varfolomeev – Ein deutscher Traum

Darja Varfolomeev holt Gold: Integration wird belohnt. Foto: picture alliance/dpa Montage: JF
Darja Varfolomeev holt Gold: Integration wird belohnt. Foto: picture alliance/dpa Montage: JF
Darja Varfolomeev holt Gold: Integration wird belohnt Foto: picture alliance/dpa Montage: JF
Olympia 2024
 

Die Geschichte von Darja Varfolomeev – Ein deutscher Traum

Das halbe Land redet über Imane Khelif und Frauenboxen. Doch es gibt auch Positives von Olympia zu berichten. Die deutsche Athletin Darja Varfolomeev holt für unser Land Gold in rhythmischer Sportgymnastik und ist auch darüber hinaus ein beeindruckender Mensch.
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Darja Varfolomeev ist Olympiasiegerin. Im gestrigen Finale der rhythmischen Sportgymnastik läßt sie ihre Konkurrentinnen hinter sich und krönt ihre Sportlerkarriere mit einer Goldmedaille. Mit nur 17 Jahren hat die fünfmalige Weltmeisterin damit bereits alles in ihrem Sport erreicht. Es ist die erste Goldmedaille überhaupt für Deutschland in der rhythmischen Sportgymnastik, aber das ist bei weitem nicht der einzige Grund, warum Darja Varfolomeev die Menschen hierzulande derart in ihren Bann zieht.

Da wäre zum einen die Ästhetik der rhythmischen Sportgymnastik, die Varfolomeev mit ihren unendlich lang wirkenden Beinen wie keine Zweite zu demonstrieren vermag. Selbst Männer, die sonst eher für das Grobe im Sport zu haben sind, kommentieren unter einem Video, das ich von ihrem ersten Auftritt auf der Olympiabühne gepostet habe, wie beeindruckt sie von der Leistung der jungen Frau waren. Plötzlich saßen da Menschen in Deutschland gebannt vor dem Fernseher, die zuvor noch nie etwas von dieser Sportart gehört hatten.

Insbesondere die Ballroutine zu den Klängen von Michael Jacksons „In the Closet“ mit eingebautem Moonwalk beeindruckte alle, und man muß kein großer Experte für rhythmische Sportgymnastik sein, um zu sehen, was Darja Varfolomeev hier auf das olympische Parkett gebracht hat.

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Integration wird belohnt

Zum anderen ist es die Geschichte der 17jährigen selbst, die viele Deutsche zutiefst beeindruckt hat. Varfolomeev ist gebürtige Russin, hat einen deutschen Großvater, der in Aschaffenburg lebt. Die Mutter, ebenfalls rhythmische Sportgymnastin, ist Russin, die im Alter von 16 bis 18 Jahren ebenfalls für eine kurze Zeit in Deutschland lebte und die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, dann aber wieder nach Rußland zurückkehrte.

Weil sie in Rußland als Athletin aussortiert wurde, zog Darja Varfolomeev im Alter von zwölf Jahren ohne Eltern und ohne Deutschkenntnisse in die Bundesrepublik und lebte hier fortan in einem Internat des Bundesstützpunkts des Deutschen Turner-Bundes in Fellbach-Schmiden. Heute, fünf Jahre später, spricht die frisch gebackene Olympiasiegerin, wie man gestern im ZDF-Olympiastudio bestaunen durfte, perfekt Deutsch. Zuvor fiel bereits auf, wie Varfolomeev bei der Siegerehrung voller Inbrunst die deutsche Nationalhymne mitsang. Die Reaktionen in den sozialen Medien darauf zeigen, wie stolz die Deutschen auf ihre Darja sind und wie dankbar sie reagieren, wenn jemand zeigt, was mit Leistung und Integrationswillen in diesem Land alles möglich ist.

Herzlichen Glückwunsch und danke, Darja!

Es wird abermals deutlich: Für den ganz überwiegenden Teil der Deutschen kommt es überhaupt nicht darauf an, wo jemand geboren oder wann er nach Deutschland gekommen ist, sondern darauf, was er aus den Chancen macht, die ihm dieses Land bietet. Darja Varfolomeev hat uns daran erinnert.

Herzlichen Glückwunsch und danke, Darja!

Darja Varfolomeev holt Gold: Integration wird belohnt Foto: picture alliance/dpa Montage: JF
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