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Vertreibung aus den Ostgebieten: Schicksal der „Wolfskinder“ soll mehr Anerkennung erhalten

Vertreibung aus den Ostgebieten: Schicksal der „Wolfskinder“ soll mehr Anerkennung erhalten

Vertreibung aus den Ostgebieten: Schicksal der „Wolfskinder“ soll mehr Anerkennung erhalten

An einigen ehemaligen DDR-Kinderheimen erinnern Denkmäler an die Wolfskinder. Wie hier in Alt-Rehse. Deren Eltern waren in Ostpreußen ermordet worden.
An einigen ehemaligen DDR-Kinderheimen erinnern Denkmäler an die Wolfskinder. Wie hier in Alt-Rehse. Deren Eltern waren in Ostpreußen ermordet worden.
An einigen ehemaligen DDR-Kinderheimen erinnern Denkmäler an die Wolfskinder. Wie hier in Alt-Rehse Foto: picture alliance / Russian Look | Maksim Konstantinov/ Gemeinfrei Montage: JF
Vertreibung aus den Ostgebieten
 

Schicksal der „Wolfskinder“ soll mehr Anerkennung erhalten

Sie wurden vertrieben, zu Waisen gemacht und mißhandelt. Auch 78 Jahre nach Kriegsende beschäftigt das Schicksal der sogenannten Wolfskinder die „Gesellschaft für bedrohte Völker“. Im März will die Organisation Betroffene und Überlebende nach Berlin einladen.
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GÖTTINGEN. Die „Gesellschaft für bedrohte Völker“ will sich für die Anerkennung der Schicksale der sogenannten Wolfskinder aus dem früheren Ostpreußen einsetzen. Mit diesem Wort bezeichnet man deutsche Kinder, die nach der Eroberung Ostpreußens durch die sowjetische Rote Armee im Januar 1945 ihre Familien verloren, oder von diesen getrennt wurden.

Der Großteil von ihnen flüchtete ins Baltikum. Dort mußten sie, häufig ohne Obdach, durch Bettelei überleben. Viele heuerten auf litauischen Bauernhöfen an und verrichteten dort Schwerstarbeit. Ihre deutsche Herkunft mußten sie geheim halten, um nicht der Gefahr ausgesetzt zu sein, inhaftiert zu werden. Dennoch war der örtlichen Bevölkerung der Hintergrund der Kinder oft bewußt. In Litauen wurden sie „vokietukai“ genannt, was so viel bedeutet wie „kleine Deutsche“.

„Wolfskinder“ landeten oft in DDR-Kinderheimen

„Sie lebten in Wäldern, gingen bettelnd von Hof zu Hof, wurden als Arbeitskräfte ausgebeutet, geschlagen, vergewaltigt“, erklärte die Referentin der Gesellschaft, Jasna Causevic. „Wer Glück hatte, bekam Arbeit bei kinderfreundlichen Bauern oder in einer Kolchose.“ Von Herbst 1947 bis 1949 wurden die noch verbliebenen bekannten Deutschen in die DDR ausgewiesen. Darunter gab es auch reine Kindertransporte. Nach ihrer Ankunft wurden sie dort häufig in Kinderheimen untergebracht.

2011 hatte die „Gesellschaft für bedrohte Völker“ erstmals ehemalige „Wolfskinder“ empfangen. In einer Dokumentation trugen die Menschenrechtler 2017 Berichte von Zeitzeugen zusammen. Gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung lädt die Organisation Betroffene und ihre Nachkommen nun zu einer Gesprächsrunde am 23. März in Berlin ein. Es gehe bei dem Symposium um einen Erfahrungsaustausch der „Wolfs“- und Kriegskinder in Mittel- und Osteuropa im und nach dem Zweiten Weltkrieg.

(lb)

An einigen ehemaligen DDR-Kinderheimen erinnern Denkmäler an die Wolfskinder. Wie hier in Alt-Rehse Foto: picture alliance / Russian Look | Maksim Konstantinov/ Gemeinfrei Montage: JF
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