OSLO. Die Schwedin Greta Thunberg hat gemeinsam mit anderen Klimaschützern den Zugang zum norwegischen Energieministerium in Oslo blockiert. Sie protestieren gegen den Bau von Windkraftanlagen im Westen des Landes, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Plantet godt på plass igjen!💪🏼 pic.twitter.com/eczUFFQLUt
— Natur og Ungdom (@NaturogUngdom) February 27, 2023
Grund für ihren Widerstand sind die indigenen Völker, die in dem Gebiet beheimatet sind. „Wir können die sogenannte Klimawende nicht als Deckmantel für Kolonialismus benutzen“, sagte Thunberg laut dem Sender TV2 vor den Türen des Ministeriums. „Eine Klimawende, die die Menschenrechte verletzt, ist keine Klimawende, die ihres Namens würdig ist.“
Thunberg will Rechte des samischen Volks schützen
Im Norden Fennoskandinaviens lebt noch heute das Volk der Samen. Rund 100.000 Menschen gehören zu dieser Gruppe. Sie fürchten, das Windparkprojekt werde ihre Rechte beschneiden. Sie züchten im Gebiet Fosen traditionell Rentiere. Der Gerichtshof hatte den Interessenskonflikt bestätigt und erklärten den Bau von 151 Turbinen für ungültig. Die Samen fordern nun, die Anlagen vollständig abzureißen.
Die norwegischen Behörden haben indes weitere Gutachten angeordnet. „Wir verstehen, daß dieser Fall eine schwere Belastung für die samischen Rentierzüchter in Fosen ist“, bekundete Minister Terje Aasland am Montag. Das Gericht habe allerdings noch keine Entscheidung darüber gefällt, was mit den Windkraftanlagen geschehen soll.
Stadtwerke München sind Anteilseigner
„Wenn unsere Grundrechte nicht respektiert werden, dann weiß ich nicht, in welchen Staat man Vertrauen haben soll“, betonte die Musikerin Ella Marie Haetta Isaksen. Sie gehört selbst zum Volk der Samen.
Die Windparks in Roan und Storheia sind Teil eines der größten landgebundenen Windenergieprojekte in Europa. Auch die Stadtwerke München sind Anteilseigner. (zit)