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Walisischer Rugby-Verband: „Delilah“ von Tom Jones bekommt Stadionverbot

Walisischer Rugby-Verband: „Delilah“ von Tom Jones bekommt Stadionverbot

Walisischer Rugby-Verband: „Delilah“ von Tom Jones bekommt Stadionverbot

Fans der walischen Rugby-Nationalmannschaft singen im Stadion: Geht es nach dem Rugby-Verband, soll "Delilah" von Tom Jones nicht mehr erklingen.
Fans der walischen Rugby-Nationalmannschaft singen im Stadion: Geht es nach dem Rugby-Verband, soll "Delilah" von Tom Jones nicht mehr erklingen.
Fans der walischen Rugby-Nationalmannschaft singen im Stadion: Geht es nach dem Rugby-Verband, soll „Delilah“ von Tom Jones nicht mehr erklingen (Archivbild) Foto: picture alliance / REUTERS | Paul Childs
Walisischer Rugby-Verband
 

„Delilah“ von Tom Jones bekommt Stadionverbot

Als hätten Sportfunktionäre die Fans noch nicht genug mit politisch korrekter Agitation genervt! Jetzt zensiert der walisische Rugby-Verband ein Lied von Tom Jones aus den 1960ern. Ob das gut ankommt? Ein konservativer Politiker wittert dahinter ein Ablenkungsmanöver der Sportfunktionäre.
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Rugby-Fans in Wales sollen künftig auf das Stück „Delilah“ von Tom Jones verzichten. Der Verband Welsh Rugby Union (WRU) verbannt das über 50 Jahre alte Lied aus den Stadien. Denn darin gehe es um häusliche Gewalt und das könne für Zuschauer „problematisch und beunruhigend“ sein, zitiert die BBC einen Sprecher des Principality Stadions in der walisischen Hauptstadt Cardiff. Pflichtschuldig heißt es weiter, „die WRU verurteilt häusliche Gewalt jeglicher Art“.

Zu der Entscheidung für die Zensur sei der Rugby-Verband nach Beratung mit nicht näher genannten Fachleuten gekommen. Und damit nicht nur die Heim-Fans den Mund halten, seien auch die Schlachtenbummler der Gastmannschaften schon gebeten worden, das Lied vor und während der Spiele nicht anzustimmen.

Im besagten Stückt besingt der Protagonist aus der Ich-Perspektive, wie er seine angebetete Delilah beim Fremdgehen beobachtet. Kurz darauf konfrontiert er sie damit. Als sie ihn anfangs auslacht, zieht er ein Messer – und ihr Lachen verstummt.

Tom Jones verteidigt „Delilah“

Die „Delilah“-Debatte beschäftigt den walisischen Rugby-Verband schon länger. Jones selbst verteidigte laut Nachrichtenagentur dpa das Lied bislang. „Es ist über einen Mann, der die Kontrolle verliert. Ich habe beim Singen nicht gedacht, daß ich der Mann bin, der das Mädchen umbringt. Ich habe eine Rolle gespielt.“ Das Stück solle nicht wörtlich genommen werden, betonte der Musiker, der mit dem Lied 1968 auf Platz zwei der britischen Hitparade landete.

Das Verbot erfolgte übrigens in einer für die WRU turbulenten Phase. So mußten hochrangige Funktionäre des Verbandes unlängst zurücktreten, nachdem die Organisation mit Vorwürfen wegen Sexismus und Rassismus in die Schlagzeilen geraten war. Der konservative walisische Politiker Tom Giffard sah in der Maßnahme daher nur ein Tugendsignal, um „den Druck zu mindern, unter dem die WRU derzeit steht“.

Ob die Zensur etwas ändern wird, ist höchst zweifelhaft. So gelten Sportsfreunde von der britischen Insel als sangesfreudig. Schwer vorstellbar, daß „Delilah“ nicht mehr um Stadionrund erklingt. Was Sportfans von politischer Bevormundung und theatralischer Symbolik halten, zeigte sich im Dezember 2020, als Fans des englischen Zweitligisten Millwall FC angesichts niederknieender Spieler und „Black Lives Matter“-Inszenierungen ein Pfeifkonzert anstimmten.

Fans der walischen Rugby-Nationalmannschaft singen im Stadion: Geht es nach dem Rugby-Verband, soll „Delilah“ von Tom Jones nicht mehr erklingen (Archivbild) Foto: picture alliance / REUTERS | Paul Childs
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