LONDON. Der Chef der britischen Unabhängigkeitspartei, Nigel Farage, hat erfreut auf die Ergebnisse der Kommunalwahlen in Wales, Schottland und Nordirland reagiert. Für seine Partei stellten diese einen „Durchbruch“ dar. Besonders das Abschneiden in Wales habe dies gezeigt.
Dort erreichte die EU-kritische Ukip aus dem Stand heraus sieben der 60 Mandate im Regionalparlament. Zwar erreichte die Partei dort keines der Direktmandate, ein Teil der Parlamentssitze wird jedoch über ein kompliziertes Verhältniswahlrecht vergeben. Insgesamt erreichte die Partei rund 12 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Schottische Nationalpartei ohne Mehrheit
Farage wies darauf hin, daß seine Partei besonders von ehemaligen Wählern der sozialdemokratischen Labour profitiert habe. Diese sei mittlerweile „politisch extrem“ und sei „nicht besonders patriotisch“, sagte Farage. Im Gegensatz zu Labour-Chef Jeremy Corbyn toleriere seine Partei keinen Antisemitismus und keinen Extremismus. Zuversichtlich zeigte er sich, daß Ukip auch in London ins Stadtparlament einziehen werde. Erste Ergebnisse werden hier jedoch erst gegen Abend erwartet. Dann soll auch das Ergebnis der Bürgermeisterwahl bekanntgegeben werden.
Laut ersten Auszählungen verloren die Sozialdemokraten zwar zahlreiche Sitze in Wales, Schottland und Nordirland, konnten ein Wahldebakel jedoch verhindern. In Schottland scheiterte die linksnationalistische Schottische Nationalpartei knapp damit, die absolute Mehrheit zu gewinnen. Die Regionalparlamente können Gesetze verabschieden, haben jedoch nicht die Befugnisse wie das britische Unterhaus. (ho)