LÜTZERATH. Kuriose Szene im Braunkohledorf Lützerath: Während sich „Fridays for Future“-Sprecherin Luisa Neubauer von Polizisten wegtragen läßt, rufen andere Besetzer die Beamten zu Hilfe. Sie hatten sich einbetoniert und forderten nun, befreit zu werden. Denn es ist naßkalt, und die Extremisten frieren.
Derweil verzögert sich die weit fortgeschrittene Räumung der Mini-Ansiedlung, weil Besetzer sich in einem Tunnel verschanzt halten. Ein Versuch von Mitarbeitern des Technischen Hilfswerks, die Menschen aus dem unterirdischen Gang zu holen, ist heute Nacht gescheitert. Spezialkräfte sollen es nun noch einmal probieren, kündigte Aachens Polizeipräsident Dirk Weinspach (Grüne) an.
Lützerath: Einbetonierte Frau in Autowrack friert
Er zeigte sich dabei fürsorglich. Es werde darauf ankommen, „ganz vorsichtig vorzugehen“. Man wolle „keine Risiken“ eingehen. Der Polizeipräsident: „Wir wissen nicht, wie stabil diese unterirdischen Bodenstrukturen sind. Wir wissen auch nicht, wie die Luftzufuhr dort ist“, sagte er. Daher sei die Lage „gefährlich“. Die Besetzer verbreiteten derweil ein Video aus dem Untergrund:
Der #Tunnel unter #Lützerath ist eine spezielle Struktur, die die Räumung in die Länge ziehen soll. Wir stehen vor einer durch den Kapitalismus angeheizten Klimakatastrophe. Das zerstörerische System zu untergraben ist Handarbeit.
Hier das ganze Video: https://t.co/WJDTcRLYvN pic.twitter.com/Xk0VeBFom5— Lützerath bleibt! – Tag X seit 3.1. (@LuetziBleibt) January 12, 2023
Andere Besetzer wollten die Räumung verhindern, indem sie sich in ein Faß und einem Autowrack einbetonierten. Inzwischen stellten sie jedoch fest, daß sie damit Regen sowie Kälte ausgesetzt sind und forderten von der Polizei, sie aus ihrer mißlichen Lage zu holen. Polizeisprecher Andreas Müller berichtete, daß die Frau aus dem Wrack stark fror. „Sie war froh, als die Polizei sie dort befreite.“
Indes kommt die Polizei bei der Räumung weiter voran: Bauarbeiter sind inzwischen dabei, Baumhäuser und Hütten der Besetzer wegzureißen. (fh)