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„Glück auf, Glück auf!“: Das Steigerlied ist Weltkulturerbe

„Glück auf, Glück auf!“: Das Steigerlied ist Weltkulturerbe

„Glück auf, Glück auf!“: Das Steigerlied ist Weltkulturerbe

Mitglieder des Ruhrkohlechores singen vor dem Fördergerüst von Zeche Zollverein das Steigerlied Foto: Roland Weihrauch/dpa
Mitglieder des Ruhrkohlechores singen vor dem Fördergerüst von Zeche Zollverein das Steigerlied Foto: Roland Weihrauch/dpa
Mitglieder des Ruhrkohlechores singen vor dem Fördergerüst von Zeche Zollverein das Steigerlied Foto: Roland Weihrauch/dpa
„Glück auf, Glück auf!“
 

Das Steigerlied ist Weltkulturerbe

Das Steigerlied ist Weltkulturerbe, und in Essen wird auf dem Gelände der Zeche Zollverein groß gefeiert. Doch heutzutage singen nicht mehr nur Bergleute „Glück auf! Der Steiger kommt“.
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Am Wochenende feierte Essen mit dem 32. Großen Zechenfest die Aufnahme des Steigerliedes als immaterielles Unesco-Kulturerbe. Der Ruhrkohle-Chor sang, begleitet vom Ruhrkohle-Orchester, gemeinsam mit Besuchern während einer Festveranstaltung „Glück auf! Der Steiger kommt“. Das traditionsreiche Lied gilt auch als inoffizielle Hymne des Ruhrgebietes. Die Unesco erklärte das Lied im März dieses Jahres zum bundesweiten Kulturgut aufgrund seiner identitätsstiftenden Bedeutung. Zuvor galt es nur in Nordrhein-Westfalen als Kulturgut.

Zurückverfolgen läßt sich das Bergmannslied bis ins 16. Jahrhundert. Im Jahr 1700 wurde es erstmals im sächsischen Freiberg abgedruckt. Damals war das Ruhrgebiet noch ländlich geprägt und kaum besiedelt. Mit der industriellen Revolution verbreitete es sich dann in alle deutschen Bergbaugebiete. Vom sächsischen Erzgebirge ins Ruhrgebiet, vom Harz über das Saarland bis zur steirischen Eisenstraße in Österreich. Überall sangen Bergleute von ihrem harten Arbeitsalltag unter Tage, von der Entschlossenheit, Gemeinschaft und Hoffnung, wieder ans Tageslicht und zu ihren Familien zurückzukehren.

„Und kehr‘ ich heim zur Liebsten mein,
dann erschallet des Bergmanns Gruß bei der Nacht:
dann erschallet des Bergmanns Gruß bei der Nacht:
Glück auf, Glück auf!!! Glück auf, Glück auf!“

Bergmann, Sportler und Studenten: Alle singen’s Steigerlied

Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Lied zu einem wichtigen kulturellen Erbe der Industriegeschichte. Mit dem Kohle-Aus 2018 hat das Steigerlied bereits das Ende des Bergbaues in Deutschland überlebt. Traditionell wird es weiterhin bei Parteitagen der ehemaligen Arbeiterpartei SPD gespielt. Auch bei städtischen Veranstaltungen in ehemaligen Bergbaugebieten wird es immer wieder angestimmt. Beliebt ist das Steigerlied zudem bei Heimspielen, etwa beim FC Schalke 04.

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Mit den Jahrzehnten verbreitete sich das Steigerlied auch über seine Berufsgruppe hinweg. Bei Studentenverbindungen wird es nach dem „Mitternachtsschrei“ gesungen. Im Anschluß an das Lied folgen die Fakultätsstrophen, also Strophen, die sich auf anwesende Berufsgruppen beziehen. Begonnen wird mit den Bergleuten, gefolgt von Hüttenleut’ und anderen Berufsgruppen. Nach jeder Strophe trinkt die entsprechende Berufsgruppe.

Mitglieder des Ruhrkohlechores singen vor dem Fördergerüst von Zeche Zollverein das Steigerlied Foto: Roland Weihrauch/dpa
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