BERLIN. Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, hat für ihre Aussagen zu Fußballübertragungen der WM in Katar Spott geerntet. Sie sagte im NDR-Podcast „Apokalypse und Filterkaffee“: „Meine Söhne werden sich ausgewählte WM-Spiele anschauen. Und wir haben entschieden, sie machen dann immer eine Spende für jedes Spiel. Für welche Menschenrechtsorganisation bestimmen sie.“
Der Journalist Jan Fleischhauer persiflierte die Verhaltensregel und schrieb auf Twitter: „Wir werden mit Gas aus Katar heizen. Meine Söhne haben entschieden, für jeden Tag, an dem die Heizung läuft, werden wir eine ‘One Love’-Armbinde nähen, 2,8 cm groß. 2,8 % – das ist der katarische Anteil an unserem Erdgas. An welche Organisation die Binden gehen, bestimmen sie.“
„Wir werden mit Gas aus Katar heizen. Meine Söhne haben entschieden, für jeden Tag, an dem die Heizung läuft, werden wir eine „One Love“-Armbinde nähen, 2,8 cm groß. 2,8 % – das ist der katarische Anteil an unserem Erdgas. An welche Organisation die Binden gehen, bestimmen sie.“ pic.twitter.com/UEIiPaFFTS
— Jan Fleischhauer (@janfleischhauer) November 30, 2022
Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt kommentierte auf Twitter: „Toitscher wird es nicht mehr. Ethikrat in einem Tweet erklärt.“
toitscher wird es nicht mehr. ethikrat in einem tweet erklärt.
@alena_buyx pic.twitter.com/jZnZZrMiYB
— Ulf Poschardt (@ulfposh) December 1, 2022
Büßen fürs WM-Gucken
Auch andere Twitter-Nutzer äußerten Kritik am Verhalten der Medizinethikerin. „Einfach nur Schwachsinn. Zwölf Jahre war es dem Ethikrat völlig egal, daß die WM in Katar stattfindet und unter welchen Umständen. Jetzt muß Buße getan werden bei Moralapostel Alena Buyx. Ohne Worte!“
Einfach nur Schwachsinn und Heuchlerei. 12 Jahre war es dem Ethikrat völlig egal, dass die WM in Katar stattfindet und unter welchen Umständen. Jetzt muss Buße getan werden bei Moralapostel @alena_buyx. Ohne Worte!
— DerPlapperer (@DPlapperer) December 1, 2022
Andere Stimmen verglichen die Tipps von Buyx mit dem mittelalterlichen Ablaßhandel.
Wenn das eine Privatmeinung einer Professorin ist, kann man diesen Ablasshandel, mit dem diese sogenannten Eliten sich das Gewissen reinwaschen wollen, evtl. noch verstehen.
Aber unter dieser m.E. völlig schwachsinnigen Aussage auch noch „Ethikrat“ zu schreiben ist völlig daneben— Hans Kuhn (@HansKuhn11) December 1, 2022
(ag)