BERLIN. Der Online-Duden hat empfohlen den Begriff „Jude“ nicht mehr zu verwenden, weil er mitunter als diskriminierend empfunden werde. Grund dafür seien die „Erinnerungen an den nationalsozialistischen Sprachgebrauch“, heißt es in einem Hinweis zu dem Eintrag.
Stattdessen könne von „jüdischen Menschen, jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern oder Menschen jüdischen Glaubens“ gesprochen werden. Ein Jude sei „Angehöriger eines semitischen Volkes, einer religiös beziehungsweise ethnisch zusammengehörenden, in fast allen Ländern der Erde vertretenen Gemeinschaft“, lautet die vom Online-Duden aufgeführte Bedeutung des Begriffs.
Der Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, Daniel Botmann, widersprach der Empfehlung des Online-Dudens am Sonntag. „Darf man Jude sagen? Ja! Bitte keine ‘jüdischen Mitbürger’ oder ‘Menschen jüdischen Glaubens’. Einfach nur Juden“, schrieb er auf Twitter.
Darf man Jude sagen?
Ja!
Bitte keine „jüdischen Mitbürger“ oder „Menschen jüdischen Glaubens“.
Einfach nur JUDEN.
Danke!#Servicetweet https://t.co/Hyc5kwuirJ
— Daniel Botmann (@DanielBotmann) February 6, 2022
(zit)