TOKIO. Die Delegationsleitung des deutschen Teams bei den Olympischen Spielen in Tokio hat ihren Radsportdirektor Patrick Moster wegen einer vermeintlich rassistischen Äußerung als Teilmannschaftsleiter vorerst freigestellt. Dieser werde „seine Aufgaben nicht weiter wahrnehmen und zeitnah nach Deutschland abreisen“, teilte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am Donnerstag mit.
Der Entscheidung sei eine Anhörung Mosters vorausgegangen, in der sie gemeinsam seine Aussagen sowie die Konsequenzen für das deutsche Team diskutiert hätten. Der DOSB glaube ihm, daß seine Entschuldigung für seine Aussagen aufrichtig sei. „Mit dieser Entgleisung hat er jedoch gegen die olympischen Werte verstoßen. Fairplay, Respekt und Toleranz sind für das Team D nicht verhandelbar“, begründete die Delegationsleitung des Sportbundes ihren Entschluß.
Die Delegationsleitung des @TeamD bei den Olympischen Spielen in Tokio hat am Donnerstag entschieden, dass Patrick Moster seine Aufgabe als Teilmannschaftsleiter Radsport im Team D nicht weiter wahrnehmen und zeitnah nach Deutschland abreisen wird. https://t.co/IVddWpTSdm
— DOSB (@DOSB) July 29, 2021
Moster bittet um Entschuldigung
Moster hatte bei einem Wettkampf im Straßenradfahren den deutschen Sportler Nikias Arndt angefeuert und ihm zugerufen: „Hol die Kameltreiber! Hol die Kameltreiber! Komm!“Arndt fuhr zu diesem Zeitpunkt hinter dem Algerier Azzedine Lagab und dem Eritreer Amanuel Ghebreigzabhier.
Nach dem Rennen entschuldigte sich Moster für seine Äußerung und beteuerte, sich „im Eifer des Gefechts und mit der Gesamtbelastung in der Wortwahl vergriffen zu haben“. Es sei nie seine Absicht gewesen, jemanden zu diskreditieren. (zit)