BERLIN. Der Verein Deutsche Sprache (VDS) hat den Beschluß der sächsischen Staatsregierung , eine geschlechtergerechte Sprache in Gesetzestexten einzuführen, kritisiert. „Wer die Sprache so entstellen muß, ist weit von der Lösung echter Geschlechterprobleme entfernt“, teilte der VDS am Dienstag mit.
Die schwarz-rot-grüne Regierung in Dresden hatte am Dienstag beschlossen, in Gesetzen und Rechtsverordnungen künftig auch die weiblichen Formen von Begriffen zu verwenden. „Die Sprache unserer Gesetze ist immer noch von einer Zeit geprägt, in der Frauen und Männer nicht dieselben Rechte hatten. Es ist mir deshalb ein besonderes Anliegen, daß die Gleichberechtigung von Frau und Mann endlich auch sprachlich zum Ausdruck kommt“, lobte Justizministerin Katja Meier (Grüne) den Beschluß.
„Deutsch ist bereits geschlechtergerecht“
Wie die Sächsische Zeitung berichtet, war bislang in Gesetzes- und Verordnungstexten das sogenannte generische Maskulinum verwendet worden. So sei etwa ausschließlich von „Staatsminister“ oder vom „Schüler“, aber nicht von der „Staatsministerin“ oder der „Schülerin“ die Rede gewesen. Dies solle sich mit der neuen Regelung ändern.
„Daß ein Justizministerium sich über die Regeln der amtlichen Rechtschreibung hinwegsetzt, ist schon ein starkes Stück”, kritisierte hingegen der VDS-Vorsitzende Walter Krämer. „Gerade Justitia sollte wissen, daß man sich Regelungen nicht zurechtbiegen kann, wenn sie einem nicht gefallen.“
Die Begründung Meiers wies Krämer scharf zurück. „Wer so etwas glaubt, sollte sich mit der deutschen Sprache und ihrer Grammatik beschäftigen – denn Deutsch ist bereits geschlechtergerecht.“ Das biologische und das grammatikalische Geschlecht stünden in keinem Zusammenhang.
Petition gegen Gender-Sprache: Fast 15.000 Unterschriften
Unterdessen stößt die Petition der JUNGEN FREIHEIT gegen Gender-Sprache weiterhin auf große Zustimmung. Seit Freitag mittag unterschrieben mehr als 14.700 Bürgerinnen und Bürger 😉 (Stand Mittwoch 15:30 Uhr) den Appell gegen angeblich geschlechtergerechte Sprache.
Die Petition fordert ein Ende des sprachlichen Gender-Wahns. Die Redaktionen der öffentlich-rechtlichen Sender, Behörden, Bildungseinrichtungen und Kirchen sollen umgehend auf „Gender-Sprech“ verzichten und statt dessen zum bewährten Deutsch zurückkehren. (ls)