NÜRNBERG. Die Stadtratsfraktion der Nürnberger Grünen hat einen gesonderten Badetag für Trans- und Intergender-Personen in der fränkischen Stadt gefordert. „Es gab mehrere Baustellen, die zu diesem Entschluß geführt haben“, begründete Grünen-Stadtrat Uwe Scherzer das Anliegen gegenüber dem Nachrichtenportal infranken.de. So gebe es bislang nur sehr wenige Bademöglichkeiten für trans- und intergeschlechtliche Menschen in Deutschland.
Zudem seien in Schwimmbädern die Umkleide- und Sanitäreinrichtungen grundsätzlich nur für Männer und Frauen vorgesehen. Daher könnten Transsexuelle diese Bereiche während der regulären Öffnungszeiten nicht diskriminierungsfrei nutzen.
Transfrau belästigt weibliche Mitgefangene
Ausschlaggebend für das Engagement der Grünen-Fraktion war demnach ein Fall in Berlin. Dort sei einer sogenannten Transfrau der Zutritt zur Damenumkleidekabine verweigert worden.
2018 hatte die Zeitung The Guardian über einen Fall aus England berichtet, in dem eine wegen Sexualdelikten vorbestrafte Transfrau in ein Frauengefängnis verlegt wurde und dort die Insassinnen belästigte. Nachdem die Vorfälle bekannt geworden waren, erfolgte die Verlegung in eine Haftanstalt für Männer. (ag)