HAMURG. Ermittler haben die Wohnung des Fußballprofis Bakery Jatta vom Zweitligisten Hamburger SV durchsucht, weil er verdächtigt wird, gegen das Aufenthaltsgesetz verstoßen zu haben. „Es besteht der Verdacht, daß er unrichtige Angaben gemacht haben könnte, um einen Aufenthaltstitel zu erhalten. Bislang gibt es nur einen konkretisierten Anfangsverdacht, die Durchsuchung dient der weiteren Aufklärung“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Donnerstag der Bild-Zeitung.
Jatta war bereits im vergangenen Jahr vorgeworfen worden, bei der Einreise nach Deutschland im Sommer 2015 falsche Angaben zu seinem Nachnamen und seinem Geburtsdatum gemacht zu haben, um bessere Chancen beim Asylverfahren zu haben. Die Sport–Bild hatte berichtet, Jatta heiße eigentlich Bakery Daffeh. Diesen Namen verwendete er auch in einer E-Mail-Adresse, die er bei seiner Ankunft in Deutschland bei den Bremer Behörden angab. Zudem sei er nicht 1998, sondern 1995 geboren worden, damit wäre er bei seiner Einreise bereits volljährig gewesen.
Afrikanische Trainer bestätigten, den Beschuldigten zu kennen. Er habe demnach für mehrere Vereine in Gambia, Nigeria und Senegal gespielt. Der Fußballprofi widersprach und bezeichnete die Anschuldigungen als „Hexenjagd“.
Jattas Personalien wurden schon einmal geprüft
Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hatte die Ermittlungen nach einer Kontrolle seines Reisepasses sowie einem Auszug aus dem gambischen Geburtenregister eingestellt. Die Bremer Polizei prüfte die Personalien des Mannes wenig später jedoch erneut, nachdem neue Unterlagen aufgetaucht waren.
Sollten sich die Vorwürfe gegen Jatta festigen, würde das einen erneuten Rückschlag für den HSV bedeuten. Ende Juni hatte der ehemalige Bundesliga-Dino bereits zum zweiten Mal die Rückkehr in das Oberhaus verfehlt. (zit)