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Hamburger Sportverein: Möglicher Asylbetrug: Fußballprofi soll mit falscher Identität eingereist sein

Hamburger Sportverein: Möglicher Asylbetrug: Fußballprofi soll mit falscher Identität eingereist sein

Hamburger Sportverein: Möglicher Asylbetrug: Fußballprofi soll mit falscher Identität eingereist sein

Bakery Jatta
Bakery Jatta
Der Spieler des Fußballzweitligisten Hamburger SV, Bakery Jatta, soll unter falscher Identität nach Deutschland gekommen sein Foto: picture alliance/augenklick
Hamburger Sportverein
 

Möglicher Asylbetrug: Fußballprofi soll mit falscher Identität eingereist sein

Derzeit herrscht in der Hansestadt Aufregung um den Mittelfeldspieler des Fußballzweitligisten Hamburger SV, Bakery Jatta. Der Afrikaner soll bei seiner Einreise nach Deutschland im Sommer 2015 einen falschen Namen und ein falsches Geburtsdatum angegeben haben. Zudem habe er bereits für mehrere Vereine in Afrika gespielt.
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HAMBURG. Der Mittelfeldspieler des Fußballzweitligisten Hamburger SV (HSV), Bakery Jatta, sorgt derzeit nicht nur auf dem grünen Rasen für Wirbel. Laut Recherchen der Sport-Bild soll der Afrikaner bei seiner Einreise nach Deutschland im Sommer 2015 bei der Angabe seines Namens und des Geburtsdatums gelogen haben. So sei er nicht am 6. Juni 1998, sondern am 6. November 1995 als Bakary Daffeh geboren.

Das falsche Geburtsdatum ist brisant, da er in dem Fall zum Zeitpunkt seiner Einreise bereits volljährig gewesen wäre. Damit wäre auch sein Asylverfahren erschwert gewesen. Aber alleinreisende minderjährige Flüchtling erhalten im Normalfall einen Duldungsstatus. Jatta/Daffeh unterschrieb nach seinem angeblichen 18. Geburtstag einen Profivertrag beim Hamburger Sportverein.

Ehemalige Trainer aus Afrika bestätigten, daß der Spieler bereits für mehrere Vereine in Gambia, Nigeria und im Senegal gespielt habe. Zudem sei er bereits für die U20-Nationalmannschaft Gambias aufgelaufen. Auch hätten mehrere Ex-Trainer den HSV-Spieler auf einem Foto als Bakary Daffeh identifiziert.

HSV-Vorstand: „Schätzen ihn als Spieler und Menschen“

Jatta/Daffeh hatte im Juni 2016 in einem Interview auf der HSV-Homepage noch bestritten, in Afrika für einen Verein gespielt zu haben. „Ich habe in Afrika in keinem Verein gespielt, das gab es dort nicht.“ Höchstens an Wochenenden habe man bei einem betreuten Training mitmachen können. „Ansonsten waren wir auf uns gestellt, wir haben auf der Straße Fußball gespielt und uns selbst die Dinge beigebracht.“

Der Vorstandsvorsitzende des HSV, Bernd Hoffmann, verwies nach den Vorwürfen der Sport-Bild auf den Reisepaß des Spielers. „Wir haben Bakery Jattas gültigen Reisepaß inklusive Aufenthaltsgenehmigung vorliegen. Bakery hat sich seit seiner Ankunft bei uns als tadelloser Sportsmann und als verläßlicher Mitspieler gezeigt.“ Er habe sich schnell in die Mannschaft und den Club integriert. „Wir schätzen ihn als Spieler und Menschen.“

Ob Jatta/Daffeh bei seiner Einreise einen Paß vorlegte oder nur mündliche Angaben machte, ist unklar. In 43 Spielen in der ersten und zweiten Bundesliga erzielte der Profi vier Tore. (ag)

Der Spieler des Fußballzweitligisten Hamburger SV, Bakery Jatta, soll unter falscher Identität nach Deutschland gekommen sein Foto: picture alliance/augenklick
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