Wenn ein Star-Koch das Wort „Scheiße“ in den Mund nimmt, muß es um etwas Unappetitliches gehen. Doch im Fall des Düsseldorfer Edel-Restaurants „Im Schiffchen“ war es keine kulinarische Katastrophe, der berühmte Koch Jean-Claude Bourgueil verursachte.
Anläßlich der Wiederöffnung nach der Corona-Zwangspause brannten dem Franzosen offenbar sämtliche Sicherungen durch, als er sich zu folgendem Eintrag auf Facebook hinreißen ließ: „Wir starten am Freitag, aber erstmal mit unserem neuen Bistro! Chinesen nicht erwünscht!“
Zwar löschte Bourgueil den Eintrag später wieder, doch da war das Kind schon in den Brunnen – oder in dem Fall den Suppentopf gefallen. Die Aussage verbreitete sich über die Sozialen Medien. Daraufhin schritt der renommierte Restaurantführer Guide Michelin zur Tat und Strich das „Schiffchen“ von seiner Liste.
Oberbürgermeister auf den Plan gerufen
Reumütig und zerknirscht bekannte der Koch daraufhin öffentlich: „Ich würde das nicht noch mal machen. Ich habe Scheiße gebaut.“ Dabei habe er mit seiner Aussage Kritik an der „diktatorischen Regierung und der Macht“ Chinas äußern wollen.
Bei aller Kritik an der chinesischen Staatsführung; deswegen alle Angehörigen des 1,4 Milliarden-Volkes hungern lassen zu wollen, schießt über das Ziel hinaus. Sowenig wie jeder Deutsche für die Politik der Bundesregierung verantwortlich ist, sowenig kann das für das Reich der Mitte gelten.
Ungemach droht dem „Schiffchen“ nun auch vonseiten des Stadtoberhauptes. Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) verkündete bereits: „Wir werden es nicht hinnehmen, daß asiatischstämmige Düsseldorfer wegen der Corona-Pandemie beleidigt oder diskriminiert werden.“
Die eingebrockte Suppe wird Bourgueil selbst auslöffeln müssen.