LONDON. Tennis-Legende Boris Becker hat sich in den sozialen Medien entsetzt darüber gezeigt, welche Reaktionen er auf seine Teilnahme an einer „Black Lives Matter“-Demonstrationin London erhalten hat. „Ich bin erschüttert, schockiert, erschrocken über die vielen Beleidigungen nur aus Deutschland. Sind wir ein Land von Rassisten geworden?“, äußerte er auf Twitter.
Kurz darauf meldete Becker sich erneut zu Wort und reagierte erfreut darauf, daß der Sender CNN und die Zeitung Daily Mail hingegen seine Unterstützung für „Black Lives Matter“ positiv bewertet hätten. Zudem hätten einige Menschen in Deutschland nicht begriffen, daß das Anliegen seine „Familiengeschichte“ sei und verwies auf seine Kinder, deren Mütter allesamt ausländische Wurzeln haben.
Ich bin erschüttert,schockiert,erschrocken über die vielen Beleidigungen NUR aus Deutschland 🇩🇪 für meine Unterstützung der #BlackLivesMattters Demo gestern in London! Warum, weshalb,wieso??? Sind wir ein Land von Rassisten geworden…?
— Boris Becker (@TheBorisBecker) June 7, 2020
Der dreifache Wimbledon-Sieger hatte am Sonnabend ein Video hochgeladen, das ihn auf einer Anti-Rassismus-Demonstration in London zeigt. Zahlreiche Nutzer reagierten empört auf den Verstoß gegen die Einhaltung eines Mindestabstands, der im Video zu sehen war. Laut Becker beschwerten sich zudem einige Personen über die Teilnahme selbst.
Beckers Ehefrau liefert Vorlage für Shitstorm
Unterdessen sorgte eine Folge des ProSieben-TV-Format „Schlag den Star“, in der Beckers Noch-Ehefrau Lilly zu sehen war, für Kritik. Bei einem Spiel beschlug ihre Brille, woraufhin sie rief „I can’t see“ („Ich kann nichts sehen“), der Moderator Ron Ringguth kommentierte: „Nicht ‘I can’t breath’ sondern ‘I can’t see’“, angelehnt an die letzten Worte des US-Amerikaners George Floyd, der Ende Mai bei einer Polizeimaßnahme getötet wurde.
Kurz angemerkt. Dieser Satz, über den sich Twitter zu Recht aufregt, war leider sehr unnötig. Wir entschuldigen uns. Aufrichtig. Ein solcher Satz passt nicht zur Haltung von @ProSieben.
— ProSieben (@ProSieben) June 6, 2020
ProSieben und Ringguth entschuldigten sich für die Aussage, die nicht zu ihrer Haltung passe. „Kurz angemerkt. Dieser Satz war leider sehr unnötig. Wir entschuldigen uns. Aufrichtig“, äußerte der Sender am Sonnabend auf Twitter. (zit)