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„Ideologie statt Gleichheit“: Alain Finkielkraut kritisiert europäische Antirassismus-Bewegung

„Ideologie statt Gleichheit“: Alain Finkielkraut kritisiert europäische Antirassismus-Bewegung

„Ideologie statt Gleichheit“: Alain Finkielkraut kritisiert europäische Antirassismus-Bewegung

Finkielkraut
Finkielkraut
Der französische Philosoph Alain Finkielkraut Foto: picture alliance/dap
„Ideologie statt Gleichheit“
 

Alain Finkielkraut kritisiert europäische Antirassismus-Bewegung

Der französische Philosoph Alain Finkielkraut hat die europäische Antirassismus-Bewegung kritisiert. Es gehe schon lange nicht mehr darum, „die Gleichheit der Menschenwürde zu verteidigen, sondern um eine Ideologie. Extreme Linke würden bereitwillig an ihrer Verdrängung aus dem öffentlichen Raum mitwirken.
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Wallasch, Medien, Gesicht

PARIS. Der französische Philosoph Alain Finkielkraut hat die europäische Antirassismus-Bewegung kritisiert. Sie erwecke den Anschein, Europa habe dieselben strukturellen Probleme, wie die USA. Dabei gehe es schon lange nicht mehr darum, „die Gleichheit der Menschenwürde zu verteidigen, sondern um eine Ideologie, eine Weltanschauung“, sagte Finkielkraut der Welt.

Der Antirassismus habe sich „komplett gewandelt“. Den Anhängern gehe es nicht mehr darum, Neuankömmlinge in die „europäische Zivilisation zu integrieren“, sondern darum, Migranten „Gerechtigkeit zu verschaffen“, da sie von der westlichen Welt ausgebeutet worden seien. Das „bürgerliche schlechte Gewissen“ der „extremen Linken“ sei von der „Beschämung, weiß zu sein“, abgelöst worden.

Deshalb würden sie bereitwillig an ihrer eigenen Verdrängung aus dem öffentlichen Raum mitarbeiten und etwa „Tage der Abwesenheit“ für Weiße an Universitäten mitorganisieren.

Die Schuld für alles Leid der Welt werde den „toten weißen europäischen Männern“ zugeschoben. „Diese Kultur zu studieren, das bedeutet jetzt, sie anzuklagen und auseinanderzunehmen, ihr Prestige zu ruinieren, damit die Minderheiten ihren Stolz wiederfinden und sich die kulturelle Vielfalt ungehindert entfalten kann“, erklärte Finkielkraut. Dieser „Auto-Rassismus“ gehöre zum „erschütterndsten und groteskesten unserer Zeit“.

Französische Polizei müsse Bevölkerung fürchten – nicht umgekehrt

Zudem würden „Black Lives Matter“-Demonstranten in Frankreich Polizeigewalt gegen Schwarze beklagen, dabei sei die Lebenswirklichkeit in seinem Heimatland eine andere. Einsatzkräfte müßten sich vielmehr vor Attacken in Arbeitervierteln fürchten. Sie würden in Hinterhalte gelockt und gewalttätig angegriffen. Das seien „die verlorenen Gebiete der Republik“.

Es gebe vielmehr eine „Schwäche und Resignation“ der Regierung als eine „allmächtige Omnipräsenz“. Gäbe es tatsächlich „institutionellen Rassismus“, würden sich die Beamten die aktuellen Beleidigungen nicht gefallen lassen.

Lediglich bei Gelbwesten-Protesten mehr Polizeigewalt

„Wenn der Staat autoritär wäre oder auch einfach nur für die Respektierung seiner Gesetze sorgen würde, könnten dann illegale Einwanderer durch Paris marschieren?“ fragte Finkielkraut. Lediglich 2019 bei den Protesten der „Gelbwesten“ sei mehr Polizeigewalt verzeichnet worden. Bei den Opfer habe es sich aber mehrheitlich um „Urfranzosen“ gehandelt, nicht um Schwarze.

Doch unliebsame Themen würden Antirassismus-Anhänger beschweigen. Dazu gehöre auch nicht-westlicher Sklavenhandel, arabisch-islamischer oder afroamerikanischer Antisemitismus sowie Rassismus gegen Chinesen und Vietnamesen, der nicht von Weißen ausgehe. (zit)

Der französische Philosoph Alain Finkielkraut Foto: picture alliance/dap
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