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Karneval: Afrikanistik-Professorin warnt vor „rassistischen Verkleidungen“

Karneval: Afrikanistik-Professorin warnt vor „rassistischen Verkleidungen“

Karneval: Afrikanistik-Professorin warnt vor „rassistischen Verkleidungen“

Karneval
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Frauen mit Indianer-Kostüm: Karneval Foto: picture alliance/imageBROKER
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Afrikanistik-Professorin warnt vor „rassistischen Verkleidungen“

Die Kölner Afrikanistik-Professorin Marianne Bechhaus-Gerst hat vor angeblich rassistischen Faschingskostümen gewarnt. Als Beispiel nannte sie schwarz bemalte Gesichter oder Indianer-Kostüme. „Man ist damit nicht unbedingt Rassist. Aber es ist eine rassistische Verkleidung.“
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Unwort, Umfrage, Alternativ

BERLIN. Die Kölner Afrikanistik-Professorin Marianne Bechhaus-Gerst hat vor angeblich rassistischen Faschingskostümen gewarnt. „Gerade hier in Köln gibt es noch eine ganze Reihe von Karnevalsvereinen, die Blackfacing vornehmen. Das heißt, sie verkleiden sich als Phantasie-Afrikaner mit Baströckchen und Knochenkette, mit denen sie dann alte, stereotype Bilder bedienen“, sagte Bechhaus-Gerst der Nachrichtenagentur dpa.

„Man ist damit nicht unbedingt Rassist. Aber es ist eine rassistische Verkleidung“, behauptete die Dozentin. Betroffene Personen fühlten sich reduziert. Sie wünsche sich auch eine Diskussion über das Indianer-Kostüm. „Daß es sich dabei um eine europäische Phantasie über eine Menschengruppe handelt, die nichts mit der Realität zu tun hat.“

2017 hatte der Verein „Öffentlichkeit gegen Gewalt“ mit der unter anderem von der Amadeu-Antonio-Stiftung finanzierten Plakatkampagne „Ich bin kein Kostüm!“ für Aufsehen gesorgt. Darin forderte der Kölner Verein, die „Zeit des Kolonialismus und der sogenannten ‘Entdeckungen’, die mit Massenmorden und anderen Greueltaten einhergingen“, aufzuarbeiten und vermeintlich diskriminierende Kostüme abzulegen.

„Frechener Negerköpp“ ändern nach Drohungen ihren Vereinsnamen

In der Folge war auch eine Debatte über angeblich rassistische Vereinsnamen entbrannt. Im Falle der „Frechener Negerköpp“ führte das auch zu Bedrohungen, wie der zweite Vorsitzende des Karnevalvereins „Wilde Frechener“, Günter Cöllen, der dpa sagte.

Im vergangenen Jahr habe sich sein Verein umbenannt und die Kostüme eingemottet. Der Grund dafür seien Drohungen gewesen. „Das Extremste war die Drohung, daß unser Wagen auf dem Karnevalszug mit Steinen beworfen werden sollte.“ Einen ähnlichen Fall hatte es im hessischen Fulda mit dem Verein „Neger vom Südend“ gegeben. (ls)

Frauen mit Indianer-Kostüm: Karneval Foto: picture alliance/imageBROKER
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