BERLIN. Papst Franziskus hat Journalisten dazu aufgefordert, sich gegen die Verbreitung von „Fake News“ zu stellen. „Keine Desinformation ist harmlos“, warnte er in einer am Mittwoch veröffentlichten Botschaft zum katholischen Mediensonntag.
„Fake News“ seien ein Zeichen von intoleranten und übersensiblen Einstellungen und bürgten die Gefahr einer zunehmenden Verbreitung von Arroganz und Haß, fügte er hinzu. Deshalb könne sich niemand der Verantwortung entziehen, solchen Unwahrheiten entgegenzutreten.
Bereits in der Bibel habe es „Fake News“ gegeben, verdeutlichte er unter Hinweis auf den Sündenfall, bei dem Eva im Paradies unter Verdrehung von Tatsachen bewegt worden sei, vom Baum der Erkenntnis zu essen. Dabei handele es sich um die „Strategie der schlauen Schlange“. Diese biblische Geschichte zeige: „Schon eine scheinbar leichte Verdrehung der Wahrheit kann gefährliche Auswirkungen haben.“
Papst will „Journalismus für den Frieden“
Unwahrheiten würden häufig „durch manipulative Nutzung der sozialen Netzwerke“ in Umlauf gebracht. Oft geschehe das „rasend schnell, wie ein Virus, das nur schwer eingedämmt werden“ könne.
Daher lade er alle dazu ein, „einen Journalismus für den Frieden voranzutreiben“, wenngleich es dabei nicht um „Schönfärberei“ gehe. Er plädiere für einen Journalismus, „der sich nicht verstellt, der der Unwahrheit, der Effekthascherei und dem prahlerischen Reden den Kampf ansagt“.
Die Medien sollten die Ursachen von Konflikten untersuchen, anstatt lukrative Schlagzeilen zu produzieren. (ha)