BERLIN. Die Lebenserwartung der Deutschen liegt deutlich unter der in Ländern wie Spanien oder Italien. Die Bundesrepublik kommt auf Platz 18 der 28 EU-Staaten, geht aus einem Länderbericht der EU-Kommission zur Gesundheit der Menschen in Deutschland vor.
Ein 2015 in Deutschland geborenes Kind kann statistisch gesehen im Durchschnitt 80,7 Jahre alt werden. In Spanien liegt der Wert dagegen bei 83, in Italien bei 82,7 und in Frankreich bei 82,4 Jahren. Am schwächsten schnitten Lettland mit 74,8, Bulgarien mit 74,7 und Litauen mit 74,6 Lebensjahren ab.
Vor allem der Lebensstil der Deutschen spiele dabei eine Rolle. Dazu gehörten beeinflußbare Risiken wie Alkohol- und Tabakkonsum sowie Fettleibigkeit. Die häufigsten Todesursachen in Deutschland seien Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.
Gesundheitsausgaben hoch
„Bis zu 28 Prozent der Krankheitslast in Deutschland im Jahr 2015 konnten auf verhaltensbedingte Risikofaktoren – einschließlich Ernährungsrisiko, Rauchen, Alkoholkonsum und geringe körperliche Aktivität – und einen hohen Body-Mass-Index zurückgeführt werden“, schreiben die Wissenschaftler.
Gleichzeitig seien die Gesundheitsausgaben hoch. 2015 gab Deutschland 3.996 Euro pro Kopf für die Gesundheit aus, was dem zweithöchsten Rang innerhalb der EU entspricht. Deutschland gibt 43 Prozent mehr für die Gesundheit seiner Bürger aus als der Durchschnitt.
Im EU-Schnitt wuchs die Lebenserwartung seit 2000 von 77,3 auf 80,6 Jahre. Obwohl die Deutschen gesünder seien als damals, stieg der Wert nicht so stark an wie in anderen EU-Ländern. (ls)