WIESBADEN. In Deutschland gibt es immer weniger Scheidungen. 2014 wurden rund 166.200 Ehen geschieden, das waren 2,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Allerdings heiraten auch immer weniger Paare, wie aus den am Donnerstag in Wiesbaden veröffentlichten neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.
Gingen in den Achtzigern jährlich mehr als 500 000 Paare zum Standesamt, sank die Zahl bis 2013 auf 373.655 Eheschließungen. Seit rund zehn Jahren nehmen auch die Scheidungen ab. Den Höchststand verzeichneten die Statistiker in den Jahren 2003 und 2004, wo sich fast 214 000 Paare jährlich trennten.
Ehepaare bleiben länger zusammen
Die Durchschnittsdauer der im Jahr 2014 geschiedenen Ehen betrug 14 Jahre und acht Monate. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort, nachdem Ehepaare länger zusammenzubleiben. 1994 lag die Dauer einer Ehe noch bei zwölf Jahren.
Laut dem Bundesamt wird der Scheidungsantrag häufiger von der Frau gestellt (52 Prozent). In 40 Prozent der Fällen reichte der Mann die Scheidung ein. Etwa die Hälfte der geschiedenen Paare haben gemeinsame Kinder unter 18 Jahren (134.800). Allerdings ist die Zahl damit im Vergleich zu 2013 um ein Prozent gesunken. (eh)