BERLIN. Das 30 Jahre alte Lied „Indianer“ werde die Gruppe „Pur“ auch künftig bei Konzerten singen, hat deren Sänger Hartmut Engler bekräftigt. Auch den Federschmuck will er wie bisher bei dem Song tragen.
Zuletzt hatte es Kritik an dem einstigen Mega-Hit der Schlagerband gegeben. Von „kultureller Aneignung“ und fehlendem Respekt gegenüber den amerikanischen Ureinwohnern war die Rede. Engler sagte nun der Berliner Zeitung, er finde das „abstrus“.
Indianer-Verkleidung ist „Spaß“
Die Verkleidung sei „Spaß“. Sie erinnere ihn an seine Kindheit, so der 61jährige: „Der Song hat nichts mit der Kultur und dem Schicksal der amerikanischen Ureinwohner zu tun.“ Daher könne er „die Kritik an unserem Lied auch nicht ganz ernst nehmen“.
„Ich hätte das Lied auch über Robin Hood oder Captain Kirk machen können. Dann würde ich mich dabei eben anders verkleiden“, sagte Engler. „Es geht mir um eine Märchenwelt, in der es die Guten gibt. Als Kind fand ich das toll.“ Er habe viele Bücher über die Geschichte der amerikanischen Ureinwohner gelesen, weil sie ihn sehr interessierten. „Ich teile die Meinung, daß die Amerikaner diesen Teil ihrer Geschichte aufarbeiten müßten“, betonte Engler.
In dem Song von 1993 geht es um verlorene Kindheitsträume, die „Pur“ mit den Fragen spiegelt: „Wo sind all die Indianer hin? Wann verlor das große Ziel den Sinn?“ An einer Stelle heißt es: „Wir waren bunt bemalt, und mit wildem Schrei stand jeder stolze Krieger den Schwachen bei. Unser Ehrenwort war heilig. Nur ein Bleichgesicht betrog.“ (fh)