FRANKFURT/MAIN. Das Deutsche Architekturmuseum hat den Abriß einer Hütte im Protest-Camp in Lützerath bedauert. Das Museum habe versucht, den Bretterbau in einer Ausstellung zum Thema „Protest/Architektur“ zu präsentieren, wie die Verantwortlichen am Sonntag auf Instagram mitteilten. Der etwa drei Meter hohe begehbare Bretterverschlag ist mit verschiedenen linkspolitischen Schmierereien versehen, darunter der Spruch „Finta Kampf Radikal“. Der Begriff „Finta“ steht für „Frauen, Inter Personen, Nichtbinäre Menschen, Trans Menschen und Agender Personen“.
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Das von den selbsternannten Klimaschützern „Rotkoehlchen“ genannte Häuschen sollte bei einer Ausstellung zum Thema „Protest/Architektur“ gezeigt werden, sagte Kurator Oliver Elser der Nachrichtenagentur dpa. Ab Herbst soll die Ausstellung zeigen, inwieweit Protestbewegungen den öffentlichen Raum sowohl durch Botschaften, als auch durch provisorische Bauten prägen. Elser zufolge hatten die Lützerath-Demonstranten bereits einem Leihvertrag mit dem Museum zugestimmt. Die Polizei habe das aber nicht interessiert.
Teile aus Wackersdorf stehen im Museum. Der Turm von #Lützerath ist nur ein Turm. Aber für das Deutsche Architekturmuseum hatte er historischen Wert. Der Polizeichef wusste das. Kein Respekt vor Zeitgeschichte. Kulturgüter darf man nicht kaputtschlagen. pic.twitter.com/kCSO4Q1S0I
— Emily Laquer (@EmilyLaquer) January 16, 2023
Die letzten Blockierer haben den Tunnel in Lützerath verlassen
Die Räumung des zuvor besetzten Tunnels im unbewohnten Dorf Lützerath ist inzwischen abgeschlossen Die letzten zwei Personen haben den Tunnel inzwischen freiwillig verlassen. Offiziell beendete die Polizei ihren Einsatz bereits gestern, für die heutige Räumung war der Energieversorgungskonzern RWE zuständig.
Seit Jahren erregt das Thema die Gemüter. RWE hat die ehemaligen Bewohner des Dorfs in Nordrhein-Westfalen bereits vor Jahren entschädigt, um vor Ort nach Braunkohle zu graben. Kritiker sehen in dem Vorhaben eine deutsche Abkehr vom 1,5 Grad-Ziel. Verschiedene Gruppierungen aus dem linken bis linksextremen Spektrum hatten zuletzt zu Demonstrationen gegen die Räumung von Lützerath aufgerufen. Vor allem in der vergangenen Woche kam es dabei auch zu Angriffen auf Polizisten. (st)