KÖLN. Der Zentralrat der Ex-Muslime hat eine Ausstellung über verhüllte Frauen kritisiert. Die Veranstaltung mit dem Namen „Munaqabba − über Frauen mit Vollverschleierung in Deutschland“ findet vom 21. Juni bis 30. Juni im Atelier Ehrenfeld in Köln statt. Finanziert wird sie auch mit öffentlichen Geldern.
„Es wird dem Publikum sogar die Möglichkeit geboten, diese islamische Vollverschleierung selbst anzuprobieren“, beklagt der Zentralrat in einem offenen Brief. Es sei „unfaßbar, daß wir im Jahr 2019 in einem europäischen Land mit einer Ausstellung konfrontiert sind, die die Vollverschleierung und die vollständige Eliminierung von Frauen fördert“.
Kölner Kulturamtschefin verteidigt Ausstellung
Die Initiatorin der Veranstaltung, Selina Pfrüner, verteidigte sich gegen die Kritik. „Die Ausstellung dokumentiert eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Phänomen der Vollverschleierung in Deutschland, mit einer versucht unvoreingenommenen und persönlichen Herangehensweise“, sagte sie dem Kölner Internetmagazin report-K.de.
Anders als unterstellt, gehe es ihr nicht um Werbung für die Vollverschleierung. Die Anprobe des Niqab „mit Hilfe der Protagonistinnen“ schaffe eine „besondere Art der Begegnung“; die es ermöglichen helfe „Ängste, Vorurteile oder Mitleid vor dem reinen Erscheinungsbild der Vollverschleierung zu hinterfragen“.
Die Kulturamtschefin der Stadt Köln, Barbara Foerster, unterstützt Pfrüners Position. Die Ausstellung solle eine Diskussion auslösen und der Auseinandersetzung mit einer fundamentalistischen Weltanschauung dienen. (tb)