BERLIN. Beim bundesweiten Schulvergleich in Mathematik liegen Sachsen und Bayern an der Spitze der Bundesländer. Laut dem am Freitag veröffentlichten Bildungstrend des Berliner Instituts für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen erreichen in Sachsen 56,7 Prozent und in Bayern 55,3 Prozent der Schüler den Regelstandards in dem Fach beziehungsweise übertreffen ihn.
An dritter und vierter Stelle folgen mit deutlichem Abstand Thüringen (46,8 Prozent) und Baden-Württemberg (46,4 Prozent). Während in Sachsen der Anteil der erfolgreichen Schüler im Vergleich zur selben Studie vor sechs Jahren allerdings um fast fünf Prozentpunkte zurückging, stieg er in Bayern um den gleichen Wert. Auch Baden-Württembergs Schüler können sich steigern (plus 2,8 Prozentpunkte) während Thüringens Schüler sich verschlechterten (minus 5,4 Prozentpunkte).
Bremen und Berlin sind Schlußlichter
Schlußlichter in der Rangliste der Länder sind Bremen (28,6 Prozent), Berlin und Mecklenburg-Vorpommern (beide 38,5 Prozent). Betrachtet man alle Länder gemeinsam, sind die Werte gegenüber 2012 mehr oder weniger stabil. Die Leiterin der Studie, Bildungsforscherin Pera Stanat von der Humboldt-Universität, verbucht das allerdings schon als Erfolg, da bei der Erhebung 2018 deutlich mehr Schüler einen Migrationshintergrund gehabt hätten als 2012.
Spitzenreiter bei den Schülern mit Migrationshintergrund ist Berlin mit 47,1 Prozent, gefolgt von Hessen mit 44,7 Prozent (plus 8,3 Prozentpunkte im Vergleich zu 2012) und Baden-Württemberg 43,2 Prozent (plus 14 Prozentpunkte). Am geringsten ist der Anteil in Mecklenburg-Vorpommern (9,4 Prozent), Thüringen (10,1 Prozent) und Sachsen (11,6 Prozent).
Zudem stellen die Forscher einen Rückgang der Leistungen in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern an den Gymnasien fest. Den Erfolg Bayerns und Sachsens schreibt Stanat vor allem der Tatsache zu, „daß dort im Schulsystem wenig verändert wird“. (tb)