Mit einem kompakten Programm geht der Bautzener Dowowina-Verlag jedes Jahr im Herbst auf Lesetournee durch die zweisprachige Ober- und Niederlausitz. Seit Dienstag dieser Woche reist er mit sorbischer Literatur im Gepäck direkt zu seinen Lesern auf Dörfer, in Schulen, Kindergärten, Gasthöfe und Kultureinrichtungen. „Viele Partner warten schon darauf, daß wir mit neuen Büchern zu ihnen kommen“, weiß die Geschäftsführerin des Verlages, Maria Matschie. Ihren Abschluß findet die Tour am 30. Oktober in Dissen bei Cottbus. Der Domowina-Verlag lebt maßgeblich vom Direktvertrieb seiner Titel. Sorbische Bücher hätten in der Regel keine Chance, in die Auslagen der Buchläden zu kommen, so Matschie. Lediglich deutschsprachige Ausgaben würden teilweise angeboten. Um so mehr weiß Matschie zu schätzen, daß der Verlag eine eigene Buchhandlung in Bautzen betreibt, die das komplette Programm anbietet. „Wir haben nur beschränkte Möglichkeiten, Titel in Deutsch herauszugeben“, erklärt die Geschäftsführerin. Der Domowina-Verlag hat vorrangig den Auftrag, Publikationen in Sorbisch zu verlegen, damit die Schriftsprache des kleinsten slawischen Volkes erhalten bleibt. Dazu hat der Verlag speziell die Reihe „Sorbische Bibliothek“ aufgelegt. Die Höhe der Auflage reicht dabei von 300 bis maximal 2.000 Exemplaren. Die Stiftung für das sorbische Volk überweist dem Verlag jährlich 2,5 Millionen Euro an Fördermitteln, 1,5 Millionen davon für die Herausgabe von Zeitungen und Zeitschriften. Domowina Verlag, Bautzen, Telefon: 0 35 91 / 57 70, Internet: www.domowinaverlag.de