Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde jeder, der die Richtigkeit der Corona-Maßnahmen anzweifelte, pauschal als „Schwurbler“, „Corona-Leugner“ oder „Impfgegner“ verleumdet. Wer sich von der Pandemie des Wahnsinns nicht anstecken lassen wollte, war „unsolidarisch“ „menschenfeindlich“ und „asozial“ – also jemand, dem es nicht das geringste ausmachte, das Leben aller anderen zu gefährden. So wurde es den Massen eingetrichtert – und die Massen haben es bereitwillig gefressen und die „Querdenker“ zu Aussätzigen gemacht.
Inzwischen hat sich die Sicht der Deutschen auf die damalige Situation ein wenig geändert. Rund 40 Prozent sind einer aktuellen Umfrage zufolge der Ansicht, daß die Einschränkungen von Grundrechten während der Pandemie überzogen waren. Das ist eine freundliche Umschreibung für eine Zeit, in der nahezu alles mit der Begründung verboten wurde, daß es um Leben und Tod geht.
Gewissensakrobatik am Beispiel Corona
Noch bedenklicher als diese Manöverkritik stimmen einen aber die 58 Prozent, die die Maßnahmen, allen Erkenntnissen zum Trotz, noch immer als „richtig und verhältnismäßig“ ansehen. Die besten Argumente sind und bleiben eben wirkungslos, wenn das Gegenüber des rationalen Denkens einfach nicht fähig ist.
Bei jeder Debatte mit diesen Befürwortern der Schändung unserer Grundrechte sollte man sich vor Augen führen, daß diese es für ethischer halten das gesamte Volk einzusperren, statt einfach ein paar mehr Intensivbetten einzukaufen. Dieselben Leute bleiben jetzt ganz gelassen, wenn der Gesundheitsminister ihres Vertrauens hunderte Klinikschließungen ankündigt. Erich Kästner hatte offenkundig recht: „Das Gewissen ist fähig, Unrecht für Recht zu halten, Inquisition für Gott wohlgefällig und Mord für politisch wertvoll. Das Gewissen ist um 180 Grad drehbar.“
Stabile Jungs in den Umfragen
Zumindest bei den jungen Deutschen scheinen den Drehern der Moral allerdings die Felle davon zu schwimmen. Diese sind, wie die aktuelle Shell Jugendstudie zeigt, politisch deutlich wacher als noch vor einigen Jahren. Viele offenbar sogar so wach, daß sie sich von der multimedialen „Anti Rechts“-Beschallung nicht mehr so einfach einwickeln lassen.
Das gilt vor allem für Jungs, von denen sich jeder Vierte zwischen 12 und 25 Jahren inzwischen selbst als „rechts“ bezeichnet. Weshalb die Meinungsmacher auch schon einen „Rechtsruck der jungen Männer“ beklagen. Auch für den Nachwuchs in der Demokratie gilt, daß politisches Interesse nur solange gut ist, wie das Ergebnis ein gefestigtes linksideologisches Weltbild ist.
Plan B für grüne Nachwuchstalente
Zumindest bei den Grünen ist die Welt aber noch in Ordnung. Damit das auch so bleibt, hat sich ein „Fridays for Future“-Aktivist nach dem Rücktritt der gesamten Parteispitze um einen Vorstandsposten beworben. Dem 24jährigen Jakob Blasel wird das freitägliche Schwänzen allmählich offenbar zu langweilig, weshalb er nun wohl nach Höherem strebt. Sowas ist ja erst einmal lobenswert. Auch, wenn man jedem jungen Menschen natürlich eigentlich mehr im Leben wünscht als eine Karriere bei den Grünen.
Blasel erklärt sich davon „überzeugt, daß wir als Grüne Jugend einen Unterschied machen können. Daß wir die Politik verändern und in der Realität junger Menschen etwas bewegen können.“ Seine Träume seien dem jungen Klimaaktivisten gegönnt. Ich würde mir an seiner Stelle dennoch schonmal einen Plan B zurechtlegen.