Mittwoch, 17. Dezember 2014
Salzgitter II: In der Süddeutschen Zeitung versucht der Korrespondent Cornelius Pollmer, ein Jungspund, der Leserschaft weiszumachen, die Dresdner seien ob ihres Stolzes auf ihre Residenzstadt ohnehin schwer auszuhalten, ja, sie seien schlicht „besoffen“ von sich selbst. Bezeichnend, aber für mich geradezu erheiternd, ist die von Pollmer zitierte Fassungslosigkeit des – aus Köln stammenden – Chefdramaturgen des Dresdner Staatsschauspiels Robert Koall angesichts der stetig wachsenden Pegida-Demonstration: „Der eigentlich Horror ist ja, daß man nicht auf extremistischer, sondern auf demokratischer Ebene ausgehebelt wird. Wenn aus den Demos mal ein Wahlergebnis wird, dann kann man noch so viele Peace-Zeichen machen, dann schlägt das Imperium einfach mal zurück. So könnte man argumentieren: Der Horror ist nicht, daß diese 10.000 Menschen auf die Straße gehen, sondern daß sie in die Wahlkabine gehen.“ – Da kann ich Koall nur mit Bruce Darnell aufmunternd zurufen: „Drama, Baby!“
Der Staatsfunk der 3sat-Sendung „Kulturzeit“ hatte Koall bereits Anfang Dezember ein Podium geboten, schließlich muß jetzt – um Egon Krenz zu zitieren – von den „progressiven“ Kräften in Politik und Gesellschaft „die Wende“ eingeleitet werden, da ist besonders der Journalismus als Waffe des herrschenden Parteienkartells gefordert. Bereits 2012 beklagte Koall– mit Blick auf den Jahrestag der Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945 – den fehlenden „Konsens der Demokraten“ zu der notwendigen Forderung, Dresden „nazifrei“ zu machen. Trotz seines Bekenntnisses, „keine Nazis in dieser Stadt“ dulden zu wollen, plädiert er aber für eine generelle Demonstrationsfreiheit – diese ausgestellte Schizophrenie wäre eigentlich Stoff für ein Stück über eine gestörte Dramaturgen-Persönlichkeit, die unter Realitätsverlust leidet und von Halluzinationen heimgesucht wird und daher nicht mehr weiß, wo ihre eigentliche Wirkungsstätte ist. Grotesk, aber eben auch perfide, ist die Insinuation des interviewenden Kommunikationswissenschaftlers Wolfgang Donsbach, der im Zusammenhang mit dem von Rechten „mißbrauchten“ Gedenken am 13. Februar „bürgerkriegsähnliche Zustände“ beklagt, für die ein „brauner Spuk“ verantwortlich sei. Genau – und deswegen erschallt auch der Ruf „Lügenpresse! Halt die Fresse!“
Neujahr 2015
Realityrest D:
Dresden war keine
Unschuldige Stadt
Denn es ist eine
Schande für Deutschland
Ihre Bewohner besoffen
Von sich selbst sagt die Süddeutsche
Auf demokratischem Weg ausgehebelt –
Ein Problem der Dramaturgie
Im Staatsschauspiel
Real wie nie.
Drama, baby!
Über Deutschland / von Maas bis Dämel Schäuble / eine einzige Schande!
Mittwoch, 7. Januar 2015
Realityrest Paris: Soumission sans „shoot out“ / Ça ne fonctionne pas.
Am Abend vor der Französischen Botschaft auf dem Pariser Platz eine überschaubare Menschenmenge, darunter viele Franzosen, etliche mit Schildern, auf denen das Motto „Je suis Charlie“ prangt. – Mais mois, je ne suis pas Charlie – „unser Charly“ wurde bereits 2012 außer Dienst gestellt, dabei hatte der Schimpanse auf seine nonverbale Art mehr Durchblick als die Zweibeiner, die sich hier eingefunden haben. Die meisten hier scheinen weniger zu trauern als Angst zu haben – Angst davor, daß durch den Anschlag die Pegida-Bewegung und die AfD noch mehr Zulauf bekommen und zu einem deutschen Front National verschmelzen. Wenn das die einzigen Sorgen sind, dann wäre doch alles in Ordnung und kein Grund für den Staatssender ARD, einen „Brennpunkt“ zu senden.
Wenn der Bundeinnenminister der CDUhu Thomas de Maizière die Islamisierung in Deutschland leugnet, sei ihm an dieser Stelle der Blog PI News empfohlen, der ohne Zwangsgebühren funktioniert und die Islamisierung und Überfremdung des Abendlandes schon seit über einem Jahrzehnt wie in einem Brennglas bündelt – so brennend, daß ich gewöhnlich gar nicht darauf schaue, weil es mich sofort anstecken würde.
„Salzgitter II“: Der aus Dresden stammende Publizist Peter Richter (Jahrgang 1973) berichtet in der Süddeutschen Zeitung unter dem Titel „Schlund“ über Pegida – der hier ausgesprochene Hochmut ist kaum zu überbieten. Richters Fazit: „Wenn man hingegen so drauf wäre wie Pegida, müßte man die 18.000 eigentlich gnadenlos abschieben. Als Standortrisiko. Aber wer will die schon haben. / Und man ist ja selber nur zu Gast, floh einst und wird wieder fliehen.“ Dies ist eine Verhöhnung von wirklichen politischen Flüchtlingen.
Donnerstag, 8. Januar 2015
„Lamento“ Kaddor „TS“ (Trojanische Stute), die in Dinslaken „Islamkunde in deutscher Sprache“ unterrichtete und deren Schüler scharenweise (etwa ein halbes Dutzend) in den „Dschihad“ nach Syrien gezogen sind, empört es, sich für die im Namen des Islam begangenen Terrorakte zu rechtfertigen, zuletzt in der jüngsten „hart aber fair“-Sendung. Warum sitzt sie nicht auf der – zumindest – medialen Anklagebank? Hätte die wie eine deutsche „Schlampe“ auftretende Oberlehrerin der liberalen Islam-Lobby sich nicht züchtig verhüllen können? Kein Wunder, daß die Schüler in die Arme des Dschihad flüchteten. Wenn die jetzt noch hören müssen, ihre Taten hätten „nichts mit dem Islam“ zu tun, werden die ja schon wieder beleidigt! So wird die Ausgrenzung der Moslems nur vorangetrieben. Also: Wehe denen, die so etwas behaupten!
Realityrest :
Eines sei Euch allen beschieden:
Islam heißt Frieden!
Gebt Euch einen Stoß:
Allahu akbar – Allah ist groß!
Wer daran nicht glauben mag,
Wird es – Allah ist gnädig –
Schon bald erfahren.
Durch sein Erbarmen, seine Allmacht
Ruh’n auch die Zweifler
Inschallah
Unversehens in Frieden.
Sonntag, 11. Januar 2015
Wer die Lügenpresse vermeiden will, sollte täglich die ZellerZeitung des Satirikers und Karikaturisten Bernd Zeller aufrufen, der schon damals das Problem des Islamismus und der „Kulturbereicherer“ in unvergleichlich trefflicher Schärfe dargestellt hatte in dem von ihm wiederbelebten Magazin „Pardon“ – da wurde der politisch-korrekten Klasse der Bundesrepublik kein Pardon gewährt, etwa in der Witzfigur des islamischen Selbstmordattentäters vom Zeichner Viktor Mammes, welcher bereits damals, als die Mohammed-Karikaturen in Dänemark veröffentlicht worden waren, in der JF die Freiheit der Karikatur verteidigt hatte. Tatsächlich waren damals im islamischen Kulturkreis aus Rache über 50 Menschen ermordet worden. Saudi-Arabien hatte seinen Botschafter aus Dänemark zurückgezogen, Libyen seine Botschaft geschlossen, während Ägypten, Syrien, Pakistan, Indonesien, Bosnien und der Iran formelle Beschwerden an die dänische Regierung richteten.
Dennoch: Auch die „Lügenpresse“ – und ich genieße die Vorstellung, manchem ihrer Vertreter endlich mal das Wort „Lügenpresse / Halt die Fresse!“ entgegenzuschleudern – hat noch immer lesenswerte Beiträge. So kommentiert Alan Posener in der Welt am Sonntag die neuesten Maßnahmen in „Putins Tollhaus“: „Transvestiten und Transsexuelle, Fetischisten, Pädophile, Voyeuristen, Glücksspielsüchtige und Kleptomanen müssen in Rußland ihren Führerschein abgeben. Die ‘Persönlichkeitsstörung’, unter der diese Menschen angeblich leiden, mache sie zu einer Gefahr für den Straßenverkehr. / Würde man denjenigen den Führerschein entziehen, die tatsächlich eine Gefahr im Straßenverkehr darstellen, etwa den Alkoholsüchtigen, so müßte man 75 Prozent der jungen russischen Männer das Autofahren verbieten. / Aber es geht natürlich nicht um den Straßenverkehr. (…) Es geht darum, das Anderssein als Gefahr und den autoritären Staat als Beschützer der ‘Normalen’ gegen das ‘Abartige’ darzustellen. (…) Je weniger Wladimir Putin in der Lage ist, sein Land zu modernisieren, je mehr offenbar wird, daß sein Regime eine Kleptokratie ist, die Rußlands Reichtum plündert, desto mehr muß er der ausgepowerten Mehrheit der Russen im großen warmen Wir der Volksgemeinschaft Schutz bieten.“ – Dumm ist „nur“, daß in der WamS-Ausgabe nur dieser Kommentar hierzu zu finden ist, eine nüchterne Meldung über den Sachverhalt suche ich vergeblich.
Auch in der FAS lohnt sich der Kommentar des Korrespondenten Michael Martens („Was der Islam mit dem Islam zu tun hat“). Martens stellt zurecht die reflexartige Reaktion in Frage, der zufolge der Terror „nichts mit dem Islam zu tun“ habe. „Genauso, wie die Verbrechen der Kreuzfahrer, die spanische Inquisition, die Grausamkeiten der Täufer in Münster, die Menschenvernichtung der Konquistadoren in Südamerika, die Pogrome im russischen Zarenreich und all die vielen anderen Untaten aus dem Pitaval des Abendlandes durchaus etwas mit dem Christentum zu tun hatten (…), so haben selbstverständlich auch Verbrechen wie jenes von Paris etwas mit dem Islam zu tun. (…) Das wird in der muslimischen Welt (und um der lieben Friedhofsruhe willen auch im Westen) aber allzu oft unter den Gebetsteppich gekehrt. (…) Die Behauptung, das Massaker von Paris habe nichts mit dem Islam zu tun, hat die Qualität der Feststellung, der Archipel Gulag habe nichts mit dem Stalinismus zu tun, da Stalin die Befreiung, nicht die Einsperrung der Arbeiterklasse propagiert habe. (…) So abgeschirmt gegen die Wirklichkeit wird im Ozeanien von George Orwell geredet: Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, und der Islam hat nichts mit dem Islam zu tun.“
Montag, 12. Januar 2015
Der allgegenwärtigen Propaganda, etwa im Deutschlandfunk, die den Islamkritikern letztlich die eigentliche Verantwortung für den Islamismus und dessen Terror zuweist, kann ich nur noch mit irrem Gelächter begegnen. Anders ist dieser Zustand nicht mehr auszuhalten. Wie Phoenix aus der Asche erscheinen die unvermeidlichen Beschwörungen zur Abwehr des Phänomens Pegida – hier die Liveübertragung einer Pressekonferenz. Bei mir bleibt nur eines hängen: Yasmin Fahimi (SPD-Generalsekretärin) – „ekelhaft“.
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu, ist im Deutschlandfunk zu hören, habe an Merkel die Forderung erneuert, endlich den EU-Beitritt der Türkei zu unterstützen – von Demut keine Spur. Daß vom türkischen Staat aus augenscheinlich tausende IS-Kämpfer nach Syrien und in den Irak eingeschleust worden sind, scheint kein Thema zu sein oder wird frech geleugnet. Gleichwohl bezeichnet Merkel die Türkei als Partner gegen den islamischen Terrorismus. Wieder ein Moment, um laut aufzulachen. Zudem, so Merkel, gehöre der Islam zu Deutschland. Sie sei die Bundeskanzlerin aller – schon wieder so eine Anmaßung für fromme Muslime …
Es ist absurd: die Türkei ein Nato-Partner und Katar, Finanzier des IS, Trainingslager des FC Bayern München. Ich halte den ganzen Irrsinn nicht mehr aus, jedenfalls nicht mehr rational.
„Salzgitter II“: Die DLF-Korrespondentin Heike Schwarzer berichtet in der Sendung „Corso – Kultur nach 3“ über den „zivilgesellschaftlichen“ – multikulturellen musikalischen – Widerstand in Dresden gegen Pegida-Bewegung, die mit den Vorwürfen „Haß und Menschenverachtung“ bedacht wird. Dabei ist der Haß doch bei den hysterischen Reaktionen der selbsternannten „antifaschistischen“ Gegendemonstranten, die Verachtung bei der „Zivilgesellschaft“ selbst, die – wie in Köln oder in Dresden geschehen – nach der Demonstration den Platz der Pegida-Bewegung symbolisch auskehrt und damit anzeigt, daß sie die Protestierenden als Dreck oder Unrat empfindet.
Doch die Hoffnung stirbt zuletzt: „Let’s dance“ – wenn mich nicht alles täuscht, beginnen die Verhältnisse endlich zu tanzen. Es ist Zeit zum „Dancing in the streets“. Wenigstens das.