Wer Armin Laschet für einen schwer erträglichen Einwanderungslobbyisten hält, der kennt Guntram Schneider noch nicht. Der Sozialdemokrat, der den ersten CDU-„Integrationsminister“ Nordrhein-Westfalens im rot-grünen Minderheitskabinett beerbt hat, ist das Musterbeispiel eines Ministers für deutsche Selbstabschaffung.
Vor seiner Berufung in die Regierungsmannschaft Hannelore Krafts war der altgediente Gewerkschafter DGB-Landesvorsitzender. Das prädestiniert ihn zweifellos zum „sozial gerechten“ Umverteilungsminister. Türkisch gut vernetzt ist er als Kuratoriumsvorsitzender des Essener „Zentrums für Türkeistudien und Integration“ natürlich auch.
Für den Integrationskram steht ihm gleichwohl eine einschlägig qualifizierte Fachkraft als Staatssekretärin zur Seite. Zülfiye Kaykin, als Neunjährige 1977 aus der Türkei nach Duisburg eingewandert, hilft ihren SPD-Genossen nicht etwa nur beim Erreichen der soeben beschlossenen „Migranten“-Quote und beim Trommeln für mehr Einwanderer im öffentlichen Dienst.
Das äußerst bescheidene „Wunder von Marxloh“
Kaykin ist nämlich auch noch Mitglied einer ausländischen Regierungsstelle: des Duisburger Zweigs der türkischen Religionsbehörde Ditib. Den Trägerverein der Großmoschee in Duisburg-Marxloh hat sie zuletzt als Geschäftsführerin der angeschlossenen „Bildungs- und Begegnungsstätte“ maßgeblich geprägt.
Das Schlagwort „Wunder von Marxloh“ fällt unausweichlich, wenn von Kaykin die Rede ist. Zwar, bei Lichte betrachtet, war das „Wunder“ gar kein so großes: Wo sollte schon der gefürchtete Widerstand aus der Nachbarschaft herkommen, wenn ringsum eh nur noch lauter Muslime leben?
Da es in deutschen Städten immer mehr Einwandererviertel gibt, in denen die autochthone Bevölkerung vollständig marginalisiert ist, läßt sich das Duisburger „Wunder“ auch immer öfter wiederholen. Zum Beispiel in Aachen, wo am vergangenen Wochenende die Grundsteinlegung der „Yunus Emre Moschee“ mit einem großen Friede-Freude-Eierkuchen-Fest, viel etablierter Polit-Prominenz, noch mehr Kopftüchern und ein paar versprengten Restdeutschen als Staffage gefeiert wurde.
„Befreiung“ bedeutet, das Land mit Moscheen vollzupflastern
Das nennt man „Vielfalt“. Und weil’s wieder mal eine vom türkischen Staat ferngesteuerte Ditib-Moschee werden soll, sprach der türkische Generalkonsul persönlich zu seinen Schäfchen. „Integrationsminister“ Guntram Schneider war natürlich auch dabei und las vor, was man ihm so aufgeschrieben hatte. Wahrscheinlich glaubt er’s sogar selbst.
Die Nachbarschaft der Moscheebau-Zeremonie zum 8. Mai hatte es ihm besonders angetan: „Manche sprechen vom Tag der Kapitulation. Ich spreche vom Tag der Freiheit. Und zwar auch der Religionsfreiheit.“ Nunmehr 66 Jahre nach Kriegsende sei es höchste Zeit, dass auch Muslime „ihren Glauben nicht länger in Hinterhöfen und Nebengebäuden leben müssen“.
Diesen Orwell-Sprech hätte auch der Redenschreiber eines türkischen Einflußverbandes nicht schöner hinbekommen: Wer Muslime kritisiert, ist ein Nazi, Ablehnung von Großmoscheen steht irgendwo auf einer Stufe mit der Judenverfolgung im „Dritten Reich“, und „Befreiung“ bedeutet, das Land mit Moscheen und Minaretten vollzupflastern.
Es ist wohl keine Übertreibung, mit Blick auf diese groteske Rede eines deutschen Ministers von einem Tag der Kapitulation zu sprechen. Wieder mal einer.