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Der Herr Doktor

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Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg soll bei seiner Doktorarbeit abgeschrieben und dies nicht gekennzeichnet haben. Und in China ist diese Woche wieder ein Sack Reis umgefallen. Und – ich glaube – auch ein Fahrrad! Das kann ich aber nicht belegen, da habe ich keine Fußnote.

Welt Online berichtet, daß „der Bremer Jura-Professor Andreas Fischer-Lescano Guttenbergs Dissertation mit dem Titel ‚Verfassung und Verfassungsvertrag. Konstitutionelle Entwicklungsstufen in den USA und der EU’ genauer unter die Lupe genommen“ hatte.

Am Wochenende Dissertationen lesen

Gegenüber der Süddeutschen Zeitung berichtete er, er habe sich dafür interessiert, „was ein konservativer Rechtspolitiker, der bei angesehenen Kollegen promoviert wurde und die Bestnote erhielt, zu dem Thema zu sagen hat“. Es ist Wochenende, das macht man halt mal! Auf 475 Seiten mit 1.200 Fußnoten soll es aber 24 Passagen geben, „die in der Dissertation so wirken, als würden sie von zu Guttenberg stammen, die aber tatsächlich aus Texten anderer Autoren stammen.“

Die entsprechenden Stellen stammen aus der NZZ am Sonntag aus dem Jahr 2003 und einem Vortrag, den das Liechtenstein-Institut im Jahr 2004 veröffentlichte, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet zudem in ihrer Online-Ausgabe, daß zu Guttenberg „den Anfang seiner Dissertation aus einem FAZ-Artikel abgeschrieben“ hat. Der einleitende Absatz der Arbeit würde „sich fast wörtlich mit einem Text der Politikwissenschaftlerin Barbara Zehnpfennig“ decken.

Es war klar, daß sich Claudia Roth zu Wort meldet

Man kann das empörend finden oder auch nicht. Egal! Mir jedenfalls! Wenn er beschissen hat, halte ich es in diesem Fall mit Claudia Roth. Es war ja klar, daß Claudia Roth sich sofort zu Wort melden würde. Laut Welt Online sagte sie: „Wenn man schon abschreibt, dann sollte man sich wenigstens nicht erwischen lassen.“ Auch eine Meinung!

Witzig ist bei den jetzigen Online- oder Zeitungsartikeln, daß die berichtenden Journalisten der schreibenden Zunft sehr sorgfältig darauf achten, daß sie ihre Quellen genau angeben. Man will ja zumindest in diesem einen Bericht besser sein als der kritisierte Herr Doktor. Deswegen habe auch ich in diesem Text lieber kenntlich gemacht, von wem ich abgeschrieben …, äh, wen ich zitiert habe.

Plagiatsvorwürfe abstrus

Die FAZ zitiert Guttenberg, daß dieser die Plagiatsvorwürfe „abstrus“ nennt. Er sei jedoch bereit zu prüfen, „ob bei über 1.200 Fußnoten und 475 Seiten vereinzelt Fußnoten nicht oder nicht korrekt gesetzt sein sollten“. Auch Guttenbergs Doktorvater Peter Häberle nahm ihn in Schutz und gab an, die Arbeit sei von ihm „in zahlreichen Beratungsgesprächen eingehend kontrolliert“ worden.

Und die Mitteldeutsche Zeitung aus Halle berichtet, der „Bremer Juraprofessor Andreas Fischer-Lescano, der die Plagiatsvorwürfe gegen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) öffentlich machte“, sei „Gründungsmitglied des von der SPD-Politikerin Andrea Ypsilanti aus der Taufe gehobenen ‚Instituts Solidarische Moderne’, in dem Vertreter von SPD, Grünen und Linkspartei kooperieren.“ Man darf also zumindest auch fragen, wem es nützt, wenn zu Guttenbergs Vita angekratzt ist.

Am Ende kommt raus: Er heißt nur Karl Guttenberg

Was kommt als nächstes raus? Daß das „zu“ bei zu Guttenberg auch irgendwo abgeschrieben wurde? Am Ende kommt raus: er heißt nur Karl Guttenberg, der Aufnahmeantrag bei der CSU war nicht unterschrieben und er hätte deswegen niemals politische Ämter bekleiden dürfen. Ich fordere eine Auflösung dieses Dissertationsskandals und die Abschaffung aller Ehrendoktorwürden für Politiker, die keinen in Deutschland anerkannten Universitätsabschluß haben. Ich glaube, das wären dann einige!

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