Wolfgang Schäuble (CDU) stellte sich nicht gegen seine Parteifreundin und Bundeskanzlerin Angela Merkel Foto: picture alliance / AP Photo | Michael Sohn
Wolfgang Schäuble bleibt im Rückblick für viele ein großer Politiker. Doch ein Blick in seine Memoiren offenbart einen Parteisoldaten, der die Treue zur Kanzlerin über das Staatswohl stellte. Es sollte nicht sein einziger fataler Fehler bleiben. Von Thorsten Hinz.
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Ich nannte ihn ab 2015 „Größter Feind des (autochthonen) deutschen Volkes“. Den Titel hat er sich redlich verdient. Und was die angeblichen Verdienste um die dt. Einheit angeht: er war ebenso der größte Feind des „DDR-deutschen Volkes“. Die Erde sei ihm schwer! Jahre vor der Wende hat er mit allen Größen der DDR gekungelt, was das Zeug hielt: mit Mittag, Schalck-Golodkowski und anderen. Honecker war immer informiert, Zu den Treffen in Ost-Berlin saß er im Fond des Wagens von Schalck und wurde so diskret über die Grenzen „geschleust“ unter Mielkes Fittichen selbstredend, wie andere auch. Hinterher hat ihn niemand mehr damit konfrontiert. Dieser Mann hatte keinen inneren Kompass, dem er folgte. Westdt. Politiker haben nur ganz selten einen inneren Kompass. Es würde auf sie ankommen, aber es gibt keine öffentlichen Personen von Format, denen ich das Land zur Führung anvertrauen möchte. Der real existierende Parteienstaat in der BRD ist ein grundlegendes westdt. Übel.
Merkel hat nie wirklich christdemokratische Werte gepflegt u. verteidigt.
Sie hat wie eine Zuhälterin die CDU zu ihrer Hure gemacht . Die Merkel ist in Rente , die CDU ist aber immer noch auf dem Straßenstrich .
Die BRD ist ein Bastard, gezeugt im Vatikan und geboren in Washingten, hat Martin Niemöller Ende der der 1940er gesagt – mit Recht. Und die CDU ist die Kupplerin, die diese unmögliche Bettgeschichte zwischen Rom und Wallstreet vermittelte. Es gibt (politische) Sünden „gemäß der Natur“ oder „wider die Natur“. Die Zeugung und Geburt der BRD war das zweite.
Ich habe ziemlich nah dran im Bundestag Schäuble seit 1991 erlebt. Er war für mich in meinem Leben wie ein Chamäleon. Ich habe ihn wegen seines Fleißes, seiner Beharrlichkeit und seiner Arbeit für die Deutsche Einheit bewundert. Ich hörte von seinen Mitarbeitern, dass er ein ganz ganz strenger Chef ist und fast bewundernd blickten wir auf die Kollegen, die das durchhielten. Aber dann wurde er bösartig zynisch, ganz allgemein und später über die AfD ganz ganz üble Zitate, die mich erschreckten. Aber was er nicht war im Gegensatz zu Merkel, er war niemals eine letzte Rache des Ministeriums für Staatssicherheit wie sie.
Denken Sie wirklich so über Frau Dr. Merkel? Wenn sie für gewisse Dienste eingespannt war, dann für beide Seiten. Und angesichts des unmöglichen Kräfteparallelogramms, das an unserer BRD von allen möglichen und unmöglichen Seiten zerrt und schiebt und spannt und zwischendurch fast kollabiert, hat sie das vermutlich Bestmögliche aus dieser unmöglichen Situation gemacht und unsere schlingerndes Staatsschiff mit verschiedenen Ankern und ketten rückversichert, besonders die Linien nach Eurasien und China und indirekt nach Moskau wurden eifrig gepflegt und befahren.
Unvergessen, wie er vor laufenden Kameras seinen Pressesprecher zynisch und menschenverachtend niedermachte. Er hatte irgendwelche Akten vergessen. Als er dann mit hochrotem Kopf zurückkam, ging der Zynismus weiter. Nein, hört mir auf mit den Lobeshymnen….
Er wusste nicht wie man Menschen führt. Er hat gearbeitet wie ein Pferd weil ihm das Vertrauen in die Unionsmitläufer die ihm umschwirrten fehlte, dass sie es gleich gut wie er könnten – und dabei war er nichts besseres. In der einzig wichtigen Stunde seines Lebens war er abwesend, weil er durch sein minderwertiges Menschenbild hatte der ihn hätte vertreten können.
Wenn man sich die Unionsleute ansieht hat man Verständnis für ihn.
Ist nicht mehr greifbar, also nicht mehr zur Rechenschaft zu ziehen.
Deswegen sollte man mal „langsam“ die Jagd auf seine Imperatorin eröffnen. Die lebt nämlich noch unbehelligt mit 10 Steuergeldfinanzierten Leibwächtern in der Uckermark.
Auch er war ein erbärmlicher Opportunist gegenüber der Deutschlandzerstörerin aus der Uckermark, um seine Pfründe zu sichern.
Er war niemals etwas anderes als ein POLITIKER.
Herr Schäuble hat besonders in seinen letzten aktiven Jahren so manche Äußerung gemacht, die seine Verachtung für den Souverän dieses Landes mehr als deutlich zum Ausdruck gebracht haben. Ich haben ihn als Lebenden nicht geschätzt, über den Toten hülle ich den Mantel des Schweigens.
Ein typischer Mitläufercharakter, die Union besteht nahezu ausschließlich aus diesem Typus.
Ich finde sie überaus abstoßend. Ohne eine ausreichende Schar karrieregeiler Mitläufer mit durchschnittlichem (gelegentlich leicht überdurchschnittlichem) Verstand wären einige Katastrophen in der Vergangenheit unmöglich gewesen. Sie bilden das Gerüst für die Vernichtung, jeder Schlächter wäre nur ein geisteskranker Einzelfall ohne sie, aber einmal an der Macht sind sie weitgehend harmlos. Es fehlt der Fanatismus, die Anbetung des Eigennutzes dämpft ihn.
Stellt man dem z.B. einen Habeck gegenüber – er tauscht gerade langfristige Industrievernichtung und -absiedlung gegen großflächige und langfristige Landschaftszerstörung, also eine loose-loose Situation an der künftige Generationen zerschellen werden, dann kann man über einen Schäuble die Nase rümpfen, doch der war zu beschränkt um so viel zu zerstören.
So gesehen kann man auch im durchschnittlichen stromlinienförmigen Mitschwimmer einen Vorteil sehen, doch lohnt es sich nicht näher mit ihm zu beschäftigen.
Um es auf den Punkt zu bringen: seine Leibwächter waren gleichzeitig seine Pfleger, sein Status machte ihn zum VIP bei Lufthansa etc pp —- er wäre ein völlig normaler behinderter Pflegefall gewesen, hätte er nur eine Silbe gegen die Uckermärkerin gesagt. So einfach ist das alles. Da braucht man nicht lange lyrisch rum philosophieren
Sie sagen es, er war ein Opportunist
“ … Parteisoldaten, der die Treue zur Kanzlerin über das Staatswohl stellte“
Schäuble deklarierte einmal als ein zentrales Element seiner Position, er sei „loyal“.
Er hätte auch sagen können, er sei „treu“. Das ist ja so irgendwie das selbe. Aber nicht ganz.
Ich sehe da einen feinen Unterschied, der vielleicht auch Schäuble bei seiner Wortwahl unbewußt bewußt war.
Schäuble war, in meiner Rückschau, ein habitueller Konservativer. Konservative tendieren dazu, sich als Teil einer („göttlichen“) Ordnung zu sehen. Ein Spiegelbild der Ordnung ist für solche Konservative der „Staat“. Für Schäuble war das der C D U -Staat (und für die Schäubles unter den CDU-Wählern ist die CDU die-Partei-die-wir-immer-wählen).
Darum war für Schäuble „Staatswohl“ nichts anderes als das Wohl des CDU-Staates.
Und dessen Kaiserin … äh, Kanzlerin war Merkel. „Is so“, dachte sich Schäuble, räsonierte nicht rum, sondern ging in allem seinem Denken und Handeln von diesem Punkt aus. Loyal eben. Auch als die Kanzlerin entschied, die CDU in das Grüne Reich zu führen.
Der Liberale dagegen ist Individualist, der im Bund mit Seinesgleichen ist. Diesem Bund ist er t r e u, aber unabdingbar treu sich selbst.
Für Schäuble gilt das lateinische Sprichwort: „Si tacuisses philosophus manisses.“ – „Hättest Du geschwiegen, dann hättest Du weiterhin als Philosoph gegolten“.
Nun hat er sich – posthum und vor aller Welt – als erbärmlicher Wicht entlarvt.
Schäuble war genau so
vernichtend wie Merkel.
Er schwadronierte nur noch mehr geheimnisvoll-zögerlich
als die Abrissbirne.
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Wolfgang Schäuble (CDU) stellte sich nicht gegen seine Parteifreundin und Bundeskanzlerin Angela Merkel Foto: picture alliance / AP Photo | Michael Sohn