Zeitenwende vor dem Scheitern: Die Bundeswehr und ihre untermotorisierte Logistik

Ein Patriot-Flugabwehrsystem der Bundeswehr wird verladen: Untermotorisierte Logistik Foto: picture alliance/dpa | Bernd Wüstneck

Zeitenwende vor dem Scheitern

Die Bundeswehr und ihre untermotorisierte Logistik

Kommentar

14. Oktober 2024

Autor: Ferdinand Vogel

13 Kommentare

Neben dem Mangel an Soldaten leidet die Bundeswehr besonders an einer überforderten Logistik. Militärische Großverbände aufzustellen bringt nichts, wenn man diese nicht versorgen kann. Ein Kommentar von Ferdinand Vogel.

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Kommentare

Jörg sagt:

15. Oktober 2024 um 9:28 Uhr

Ein weiterer Grund warum es mit Personal hakt ist die begrenzte Zeit, welche man bei der Bundeswehr Perspektive hat.
Ein junger Mensch bewirbt sich bei der Bundeswehr und Polizei. Beide Behörden sagen zu, die Bundeswehr allerdings zunächst einmal höchstens SaZ 12. Für welche Institution sich dieser Junge Mensch entscheidet liegt auf der Hand.
Klaus-Peter Löwe sagt:

15. Oktober 2024 um 6:58 Uhr

CDU und CSU haben ganze Arbeit geleistet! Diese Parteien haben nach 16 Jahren csu-Verkehrsminister nicht nur kaputte Brücken und Bahnen hinterlassen, sondern auch die Bundeswehr zerstört und mit der CSU die Wehrpflicht abgeschafft. Noch fragen?!
Kunibert Pipenbrink sagt:

14. Oktober 2024 um 19:35 Uhr

Nicht nur das bringt nichts. Was, das von der Ampel kam, hätte jemals etwas gebracht?`
Liegnitz sagt:

14. Oktober 2024 um 19:04 Uhr

Wo ich die KATze auf dem Titelbild sehe: Die MAN 2 bis 4 Achser mit Allrad und Raddurchmesser 126 cm sinf ein schönes Beispiel für die Verspieltheit der Beschaffungsstellen. Erst sollte das Fzg schwimmfähig sein. Dazu musste der Motor hoch hinters Fahrerhaus und 1001 Sonderwünsche.
Dann wurde das Lastenheft wieder geändert als das Konzept schon fertig war.

Der Industrie wars wurscht. Dem Bund kann man ja Apothekenpreise berechnen.
Das Trumm ist nicht schlecht. Zwar steif wie ein Kantholz, aber um Artilleriegranaten durchs Gelände den Geschützen hinterher zu fahren reicht es einfach Gas zu geben und das Auto durch jedes Loch zu prügeln. Der Wandler war schnell gar, aber bei der Inst waren ja genug Teile vorhanden.
Was ich damit sagen will: Handelsübliche Allradler hätten es auch getan zum Bruchteil der Kosten. Mit normalem Fahrerhaus samt grosser Bereifung.
Aber es muss ja in D land alles ganz ausgefeilt spezial sein….
Das Geld fehlt dann an anderer Stelle.
Hellerberger sagt:

14. Oktober 2024 um 16:59 Uhr

Logistik hat, das muß man leider sagen, in der deutschen Militärkultur noch nie eine überragende Rolle gespielt. Letztlich gingen auch beide Weltkriege vor allem deswegen verloren, weil beidemal viel zu spät begriffen wurde, daß auch exzellente Generäle, moderne Taktik und beste Waffen nicht ausreichen, wenn die Truppe nicht ausreichend Nachschub hat. Die entscheidende Niederlage im 2. WK war in Nordafrika, ein Abenteuer, auf das man sich einließ, ohne zu wissen, wie man eine Truppe über 2000 km Distanz versorgt. Im 1. WK war es der Steckrübenwinter von 1917, der Mahnung genug hätte sein müssen, dessen Auswirkungen von der OHL aber ignoriert wurden. Warum das so ist, ist nicht einfach zu erklären. Es mag daran liegen, daß sich Deutschland immer als reine und defensive Landmacht mit dem vermeintlichen Vorteil der inneren Versorgungslinie sah – dann aber ganz andere Kriegsszenarien vorfand. Auch heute wird in der Bundeswehr (schon zu BRD-Zeiten!) Logistik als lästige Aufgabe angesehen, die man ohenhin schon längst privatisiert hat. Dazu kommt der profunde Antimilitarismus des Bürgertums seit 1949, die Unlust, sich damit überhaupt abzugeben. Das wirkt bis in die Stabsstellen hinein.
1. Kopfhörer sagt:
  
  14. Oktober 2024 um 20:20 Uhr
  
  Die Kritik höre ich so zum ersten Mal. Der Blitzkrieg war nur möglich durch überragende Logistik. Die Einheiten stehen zu lassen wie in Stalingrad war nachlässig, wäre man in Bewegung geblieben wäre die russische Logistik überfordert gewesen.
  
  Nordafrika wurde einem aufgezwungen, nach dem totalen Versagen der Italiener am Balkan war klar, dass Mussolini auch in Nordafrika dilettieren würde. Es war jedem klar, dass man dort verlieren würde.
  1. Peter G sagt:
    
    15. Oktober 2024 um 8:33 Uhr
    
    Das Konzept hat in Frankreich perfekt funktioniert, und im ersten Sommer im Osten. Im 2. Sommer hat die Rote Armee, aus den Fehlern gelernt, sich zurückgezogen anstatt einkessekn zu lassen. Damit unendlich viel Territorium verloren ( in den Weiten konnte man es sich leisten), damit die Einheiten gerettet und gleichzeitig zu Nachschubrouten der Wehrmacht überdehnt. Daher kam man weder in Stalingrad, noch im Kaukasus weiter. Es hatte auch etwas mit Logistik zu tun, aber nicht, dass man es nicht konnte, sondern man hat sich schlicht zu viel vorgenommen. Und hatte einen Gegner, den man als slawischen Untermenschen total unterschätzt hat. Zum Teil auch im heutigen Krieg, dass die mickrige Industrie Russlands mit westlichen Waffen platt gemacht wird.
    1. Kopfhörer sagt:
      
      15. Oktober 2024 um 11:33 Uhr
      
      Einem Deutschen zu sagen er versteht nichts von Logistik ist in etwa so als wenn man einem Italiener sagt, dass er nichts von Pizza versteht.
      
      Gerade das Spielchen mit Varianten und Untervarianten – besonders in der Industrie – wurde vor Jahrzehnten nur von deutschen und japanischen Unternehmen beherrscht. Mit CAM kriegt man das seit ca. 15 Jahren überall in der Welt beherrscht.
      
      Rommel wurde nach Afrika geschickt um die Briten zu beschäftigen, nicht um vorzupreschen. Dass er sich damit selbst stranguliert war im Oberkommando jedem klar.
2. Peter G sagt:
  
  15. Oktober 2024 um 0:17 Uhr
  
  Also Hellerberger wirklich! Bevor Sie etwas schreiben, sollten Sie sich erst gründlich informieren!
  
  Den 2.WK musste Deutschland ohne Zweifel verlieren, weil man sich mit Gegner angelegt hat, die mehrfach mehr Ressourcen hatten. Die Wehrmacht hat mit 3 Mio Soldaten nach Osten angegriffen, und in 3 Monaten 5 Mio Rotarmisten getötet bzw. gefangen genommen, bis zum Ende des Krieges um die 10 Mio. Mehrfach mehr als die eigene Stärke. Unter Anderem aufgrund exzellenter Logistik. Allerdings hat der Gröfaz die unendlichen Weiten und unendlichen Ressourcen im Osten plus USA Hilfe übersehen. Das hat mit Fähigkeiten bezüglich Logistik nicht zu tun.
  
  Dass die Bundeswehr eine absolut lahme Ente ist, die nur durch Lachkrämpfe einem Gegner Schaden zufügen könnte, ist die andere Wahrheit.
Wilhelm Friedrich sagt:

14. Oktober 2024 um 16:35 Uhr

Bei weitem nicht genug Geld für die Bundeswehr

aber

„Personalexplosion in Ministerien
Dank Bürokratie-Wahnsinn: 7000 Beamte mehr seit 2013 – das kostet uns Milliarden“
titelt heute der Focus
Horrex sagt:

14. Oktober 2024 um 16:28 Uhr

Wie in so vielen Bereichen:
Mit großem Getöse – gerne mal „Rums“ genannt – irgendwas groß ankündigen und dann hoffnunbgslos abschlaffen.
Ob unser so hoch gelobter, sogar als Kanzler ins Spiel gebrachter Vertedigungsminister, je an der Misere etwas ändern wird? Man darf zweifeln.
Die „Truppe in Berlin“ ist großartig darin, ENORME Sprünge vorwärts anzukündigen.
Und dann …
Ich nenne das „Als-ob-Politik“.
Man tut so als manche man Politik, als tue man was.
Höchst umtriebige Selbstbeschäftigung.
Das Einzige was man „schafft“ ist:
N o c h mehr Kompliziertheiten (für ANDERE) mit mehr Personal zu „kreieren“.
Bei weniger – und oftmals sogar grandios unsinnigem/undurchdachtem – output.
Alles bei völlig fehlendem Blick (samt Bereitschaft dafür) die wirklich (!!!) wichtigen Dinge von unwichtigen zu unterscheiden und Erstere anzupacken.
Selbstblindheit oder „Selbstreferentialität“ nennt das der psychologisch geschulte Fachmann für derartiges Verhalten. –
Tannhauser111 sagt:

14. Oktober 2024 um 16:04 Uhr

Nichts Neues leider.
Erwin Reus sagt:

14. Oktober 2024 um 15:36 Uhr

Schon der einfache Soldat wusste:Ohne Mampf kein Kampf, ohne Verpflegung keine Bewegung.E.Reus