Deutschland fehlen Fachkräfte. Echte Fachkräfte. An dieser Erkenntnis führt eigentlich angesichts der demographischen Entwicklung kein realistischer Weg vorbei. Regierung und große Teile der Opposition sehen die Lösung, kurz gesagt, darin, die deutsche Staatsangehörigkeit zu verscherbeln und die grundsätzlichen Hürden zur Einwanderung zu senken.
Aber sind das wirklich die wahren Gründe, warum Informatiker, Ärzte und Ingenieure einen großen Bogen um Deutschland machen? Ganz ehrlich: Warum sollte eine gut ausgebildete Fachkraft in ein Land kommen, das ihm 50 Prozent des Lohns für Steuern und Sozialabgaben abknöpft? Dessen Schulsystem so marode ist, wie seine Infrastruktur? Das nicht einmal in der Lage ist, medizinische Grundbedürfnisse von Kindern zu decken?
Mangelwirtschaft ist kein „Pull-Faktor“ für Fachkräfte
Rekordpreise für Strom und Wärme mit Aussicht auf Blackout und Mangelwirtschaft sind nun einmal kein „Pull-Faktor“ für Menschen, die sich das nicht vom Amt finanzieren lassen wollen. Auch deutschen Fachkräften macht das zunehmend zu schaffen.
Deutschland gleicht derzeit einem Haus, das die vergangenen 16 Jahren von außen immer wieder neu gestrichen wurde, während untenrum das Fundament zerfällt. Alle jetzigen Vorschläge laufen darauf hinaus, der Fassade eine neue Tür zu spendieren, die dann auch gleich für alle offensteht. Nötig wäre allerdings eine sorgfältige Grundrenovierung. Niemand will schließlich in einer Bauruine leben.