Auf ihre öffentlich-rechtliche Propaganda-Abteilung können die Grünen sich verlassen. Sie ist ja auch teuer genug. Wirtschaft, Bürger, Fachleute, Kraftwerksbetreiber, Wissenschaft – von allen Seiten nerven Forderungen nach Laufzeitverlängerung für die letzten Kernkraftwerke die grünen Atomausstiegs-Ideologen, die sich durch keine Energie- und Wirtschaftskrise von ihrem Fetisch abbringen lassen wollen. Selbst der Koalitions-Mehrheitsbeschaffer FDP hört nicht auf damit.
Nur in der grünen Komfortzone der Zwangsgebührensender gibt es keine kritischen Fragen. Im Gegenteil: In der Optik der „Tagesschau“-Kommentatorin Nicole Kohnert sind nicht etwa die Grünen die Blockierer auf dem Weg zu etwas mehr energiepolitischer Vernunft, sondern, na klar, die FDP.
Es wird wirklich dreist verdreht pic.twitter.com/7UY5tF8XVN
— Felix Krautkrämer (@krk979) October 11, 2022
Die drängt – mal mehr, mal weniger, nach der Niedersachsen-Wahlpleite wieder mehr – darauf, alle drei verbliebenen Atomkraftwerke bis 2024 weiterlaufen zu lassen. Habeck dagegen will Niedersachsen schon im Dezember abklemmen und nur zwei süddeutsche Reaktoren noch bis April als „Notreserve“ im teuren und sinnlosen Bereitschaftsbetrieb belassen, für den Atomkraftwerke, die man nicht mal eben ein- und ausschalten kann, bekanntlich am wenigsten geeignet sind. Die grüne „Tagesschau“-Sekundantin macht daraus: „SPD und Grüne pochen auf einen Konsens zur längeren AKW-Laufzeit bis zum Frühjahr, die FDP beharrt auf einem Nein.“
Bürger müssen für den Grünfunk zahlen
Eine derart manipulative Verdrehung der Tatsachen ist selbst für ARD-Verhältnisse atemberaubend dreist, aber dennoch kein Einzelfall. Grünen-Funktionäre, die in den Nachrichtensendungen als „Kommentar“ getarnte Grünen-Programmatik verbreiten oder als pseudo-unabhängige „Experten“ befragt werden, Redakteure, die am Wahlabend ganz offen mit ihren grünen Gesprächspartnern sympathisieren und die Daumen für Rot-Grün drücken – der Zwangsgebührenfunk tritt ungeniert als Grünfunk auf.
Schön für die Grünen, so eine engagierte PR-Agentur zu haben. Noch schöner für sie, dass alle dafür unfreiwillig bezahlen müssen, und das nicht zu knapp. Grünen-Groupie Nicole Kohnert hat die lange Liste der Argumente für eine rasche und gründliche Reform des öffentlich-rechtlichen Sumpfes noch etwas länger gemacht.