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Problematische Hochwasserhelfer und ein Einkauf: Kaisers royaler Wochenrückblick

Problematische Hochwasserhelfer und ein Einkauf: Kaisers royaler Wochenrückblick

Problematische Hochwasserhelfer und ein Einkauf: Kaisers royaler Wochenrückblick

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Problematische Hochwasserhelfer und ein Einkauf
 

Kaisers royaler Wochenrückblick

Im Hochwassergebiet kommt es auch bei den Helfern auf die richtige Gesinnung an. Sonst ist es besser, wenn sie wegbleiben. In Sachsen sorgt derweil ein maskenloser Einkauf für Aufruhr bei den selbsternannten Guten. Boris T. Kaiser blickt zurück.
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Die Flut macht es deutlich: Eines der größten Probleme der Deutschen ist, daß sie nicht mehr in der Lage sind, zwischen echten und erfundenen Problemen zu unterscheiden. Dazu haben sie sogar noch ein sehr „glückliches“ Händchen dafür, die erfundenen Probleme stärker zu gewichten als die realen. Das geht so weit, daß einige sich in der Hochwasserkatastrophe darum sorgen, ob die Helfer die richtige politische Gesinnung haben.

Während der übliche Wahlkampftourismus und populistische Klimaaktivismus für weite Teile der Öffentlichkeit kein Problem darstellen, sorgen „Querdenker“ und „Rechtsextreme“, die mitunter sogar mit schwerem Gerät und echten Versorgungsgütern statt mit Pappschildern und Selfiestick anrücken, bei Politik, Behörden und Medien für schwere propagandabedingte Kopfschmerzen.

Die bösen Rechten würden nur im Weg rumstehen und wollten die Situation für ihre politischen Zwecke ausnutzen, hieß es ausgerechnet von jenen, die offenbar glauben, daß Auftritte in Krisenregionen ein Privileg seien, für das man das Parteibuch einer etablierten Partei braucht oder zumindest persönlich mit Luisa Neubauer bekannt sein muß. Selbstverständlich haben die staatlichen und medialen Problem-Definierer dabei auch nicht vergessen, die Aufmerksamkeit für ihr derzeitiges Lieblingsproblem am Leben zu halten. Wichtig sei es vor allem, daß die Impfbusse und Corona-Test-Teams in die Katastrophengebiete vorrücken könnten. Wir lernen: Auch wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, heißt das Motto weiterhin: „Testen, testen, testen, impfen, impfen, impfen. Und natürlich: Keinen Millimeter nach rechts!“

Nach Lockdown-Folgen fragt keiner

Aktuelle Studien und Umfragen zeigen in diesen Tagen immer häufiger, was viele Corona-Maßnahmen-Kritiker schon lange befürchtet und vorausgesagt haben. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit psychischen Problemen hat im Zuge des Lockdowns stark zugenommen. Eine Studie aus der Schweiz legt sogar nahe, daß es sich bei den vielbeschworenen Long Covid-Symptomen bei Kindern und Jugendlichen in Wahrheit eher um Folgen der Belastungen durch die politisch gewollten Verhältnisse handelt; und diese nicht auf das Virus zurückzuführen seien. Jedenfalls war die Symptomatik bei den nicht an Covid erkrankten Testpersonen in der Studie nahezu die gleiche wie bei denen, die sich von einer Corona-Erkrankung erholten.

Wie tiefgreifend sich durch Lockdown und Kontakteinschränkungen hervorgerufene oder verschlimmerte seelische Erkrankungen auf das Leben und die Lebenserwartungen der Betroffen auswirken werden, kann heute nur spekuliert werden. In Zukunft wird wahrscheinlich kaum noch einer danach fragen. Das gilt wohl leider auch für die unzähligen anderen Opfer der selbsternannten „Wir retten Leben“ -Fraktion, die sich in den sozialen Netzwerken selbst gerne durch Masken-Selfies und drei rote Punkte im eigenen Profil zu erkennen gibt.

Die Angehörigen dieser mehr und mehr im Duktus einer Sekte auftretenden Gruppe lassen sich von solchen Erkenntnissen nicht von ihrem Wahn abbringen. Wie fanatisiert viele der Corona-Paniker im Netz inzwischen sind, zeigte sich in den vergangenen Tagen auf bizarre Weise anhand eines Fotos auf Twitter. Eine junge Liberale aus Sachsen postete dort ein in einem Supermarkt aufgenommenes Bild von sich ohne Maske mit dem Text: „Ich wußte gar nicht mehr, wie es im Supermarkt riecht. Ist das etwa … der Geruch von Freiheit?“

Maskenloses Selfie sorgt für Haß

Obwohl die Maskenpflicht in Sachsen zu diesem Zeitpunkt bereits aufgehoben war – es also auch juristisch völlig legitim war, dort unmaskiert einkaufen zu gehen –, löste das Supermarkt-Selfie bei den „Guten“ einen Sturm der Entrüstung und des Hasses aus.

„Ich kann dir sagen, wie Supermärkte riechen: Schweiß in meinem zu engen Arbeits-T-Shirt, die gammelnde Lüftung der Obsttheke und die drei Monate gereiften Bierreste im Leergutautomat. Und weil Arbeit unter den Umständen nicht genug ist, muß ich Blitzbirnen wie dich auch noch aushalten“, beschimpfte zum Beispiel ein Mann die junge Frau, der seinen Account unter das Motto „they like to push the weak around“ stellt.

Der toxisch negative Twitter- und Supermarkt-Troll offenbart damit nicht nur seine Sicht auf den eigenen Arbeitsplatz, sein vor Frust und Bitterkeit geradezu strotzender Tweet ist auch symptomatisch für die Sicht, die die Corona-Maßnahmen-Ultras insgesamt auf das Leben haben.

Regierung entscheidet, was eine Pandemie ist

Mit Corona hat sie wieder einmal geschlagen: die ganz große Stunde der Empathie-Theoretiker. Die realen Nöte der normalen Menschen in ihrem direkten Umfeld sind denen relativ egal. Mitunter sogar zuwider; wenn es sich dabei um Sorgen handelt, die im Vergleich zum hehren Ziel der selbsternannten Welt- und Lebensretter unwichtig und egoistisch erscheinen.

Was zählen schon die Depressionen, Zukunftsängste und die Verzweiflung Einzelner im gemeinsamen Kampf gegen eine Pandemie; völlig egal, wie gering die objektive Gefahr tatsächlich ist, daran zu sterben. Daß derzeit überall auf der Welt Meldungen auftauchen, in denen die bisher bekannten Corona-Zahlen deutlich nach unten korrigiert werden, hilft da auch nichts.

Gegen die fanatisch-religiös anmutende Selbstgerechtigkeit der Zeugen Coronas ist kein Kraut mehr gewachsen. Was eine bedrohliche Pandemie ist, entscheiden nicht kühle Zahlen oder der rationale Menschenverstand, sondern die Regierung. Und die Regierung hat schon vor langer Zeit den Notstand ausgerufen.

Das Volk hat zu gehorchen

Der Kanzlerinnenbefehl hat für die Merkel-Jünger Bestand. Das Volk hat zu gehorchen und tut das zumeist mit großer Dankbarkeit. So haben wir inzwischen einen Punkt erreicht, an dem nicht mehr der als Extremist und Staatsfeind gilt, der die Fundamente unserer Republik zerstören will, sondern der, der die Freiheit eines jeden einzelnen Bürgers verteidigen will.

Da wird selbst eine kleine Normalität – wie ohne Maske einkaufen zu gehen – zu einem rebellischen Akt. In diesem Sinne gebe ich heute ein besonderes Bekenntnis zum neuen Widerstand ab und gehe jetzt meinen Geburtstag feiern. Ganz ohne Maske, Impfung und Mindestabstand. Drücken Sie mir die Daumen, daß ich es überlebe!

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
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