Ja, es gibt den Opa, der von ungeduldigen Erbschleichern in den Selbstmord getrieben wird. Es gibt den vereinsamten Alten, der von Allen unbeachtet, diesen Weg wählt, es gibt den exaltierten Jüngling, der ohne seine Große Liebe nicht sein will, es gibt den (ver)zweifelnden, selbstzweifelnden Jüngling, der keine Familie hat, die ihn stützt, usw.usw.

Ich weiß, daß es Moral-seit-immer war, daß der Selbstmörder ein Mörder ist, aus niederen Beweggründen, nämlich „schwere Verfehlung gegen die natürliche Eigenliebe und die Verpflichtung zur Nächstenliebe“. Weshalb schon immer galt: Kein Christliches Begräbnis. Zack

Was interessant ist, denn Eigenliebe ist ja sonst nicht dasselbe wie Nächstenliebe. Und mangelnde Nächstenliebe gilt sonst immer als böse.

Gott hat alles Leben sterblich erschaffen. Leben hat Anfang u n d Ende. Auch der Mensch ist als Lebewesen erschaffen. Darf der Mensch seinen Schöpfer tadeln indem er seine Sterblichkeit bekämpft?

Gott schenkt jedem Lebewesen ein individuelles -endliches- Quantum Lebenskraft. Ist sie erschöpft, beginnt das Sterben. Gott bestimmt die Lebensspanne. Eine Glaubensfrage: Mißt er jedem auch die Sterbensdauer zu?

Auch „Selbstmord“ ist und bleibt ein Mord. Und daher eine Beihilfe zum Gelingen schlicht Beihilfe zum Mord.Wenn es menschlich noch so verständig sein mag, vor allen für jene, die nach der Devise leben, Augen zu und alles ist aus, ist es Aufgabe der Mitmenschen sein Leben zu erhalten, auch wenn es der Bittsteller noch für so unzumutbar erachten sollte.Jemand und vor allem einen Arzt zur Beihilfe zu drängen, macht vor allem einen Arzt zum „gefährlichsten Menschen“ der Welt und der hypokratische Eid nur noch Makulatur. Meist steht hinter solchen Fällen insgeheim auch ein Hilferuf in einem psychischen Ausnahmezustand oder Schmerzen, was man im notwendigen Maße durch Medikamente zur Schmerzlinderung (auch wenn diese längerfristig u.U. ein Sterben wegen evtl. Nebenwirkungen bewirken könnte) und z.B. durch Hospitzbegleitung begleiten notwendig. Vor allem der diesbezüglich geschichtlich gebranntmarkte deutsche Staat hat „seine Pfoten“als Gesetzgeber von sogenannter „Sterbehilfe“ zu lassen. Aus einem „Du hast ein selbstbe-stimmtes Recht zu sterben“, erwächst eine „Pflicht zu sterben“ und am Ende entscheidet eine „staatliche Institution, wer noch „lebenswert“ leben darf“. -2-