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Grüne wollen Boris Palmer aus Partei ausschließen: Er hat „Neger“ gesagt

Grüne wollen Boris Palmer aus Partei ausschließen: Er hat „Neger“ gesagt

Grüne wollen Boris Palmer aus Partei ausschließen: Er hat „Neger“ gesagt

Palmer
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Tübinges Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) Foto: imago images / Eibner
Grüne wollen Boris Palmer aus Partei ausschließen
 

Er hat „Neger“ gesagt

Die „Woche der Meinungsfreiheit“ ist zur Woche der Eliminierungskultur geworden. Nach Lehmann und Aogo trifft die „Cancel Culture“ nun den grünen Oberbürgermeister von Tübingen Boris Palmer. Seine Partei will den notorisch Unangepaßten endlich loswerden. Dieser beklagt die „Entstehung eines repressiven Meinungsklimas“ und führt die Sprechautomaten der Grünen vor. Ein Kommentar von Michael Paulwitz.
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Cato, Palmer, Exklusiv

Die „Woche der Meinungsfreiheit“ ist in Deutschland zur Woche der Eliminierungskultur, der „Cancel Culture“ geworden: Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann bei Hertha gefeuert, weil er in einer fehlgeleiteten privaten Nachricht den Ex-Nationalspieler- und Expertenkollegen Dennis Aogo als „Quotenschwarzen“ bezeichnet hatte. Der mußte seinen TV-Job ebenfalls niederlegen, weil er sich selbst auch nicht immer politisch korrekt ausdrückt. Manchester City trainiert „bis zum Vergasen“ – für die Gesinnungsriecher ganz klar ein Fall von „Holocaust-Verharmlosung“.

Und jetzt ist Boris Palmer dran. Der Tübinger Grünen-OB hatte den Streichzirkus um die beiden Kicker angriffslustig kommentiert: „Ist die Welt jetzt besser? Eine private Nachricht und eine unbedachte Formulierung, schon verschwinden zwei Sportler von der Bildfläche.“ Nachdem Palmer in der Diskussion nochmal nachgelegt und einen besonders abstrusen Vorwurf aus der Kampagne zitiert hatte – „Der Aogo ist ein schlimmer Rassist. Hat Frauen seinen Negerschwanz angeboten“ –, hat er jetzt ein Parteiausschlußverfahren am Hals.

„Abweichende Stimmen zum Verstummen zu bringen“

Parteichefin Annalena Baerbock, Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth und von der Seitenlinie SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil – wie auf Knopfdruck gingen die Daumen runter für Boris Palmer. Der Netz-Landesparteitag stimmte prompt für das Ausschlußverfahren. Im eigenen Landes- und Kreisverband steht der Tübinger Oberbürgermeister wegen notorisch selbständigen Denkens schon länger auf der Abschußliste. Auf das Verfahren freut er sich, gibt es ihm doch Gelegenheit, sich gegen „haltlose und absurde Vorwürfe“ zu verteidigen, die nur dazu dienten, „abweichende Stimmen zum Verstummen zu bringen“. Wahrscheinlich wäre der Parteiausschluß für beide eine Befreiung – für Palmer selbst, mehr noch aber für die Grünen, die dann endlich nicht mehr von einem der Ihren mit gesundem Menschenverstand belästigt würden.

Monty Python’s hätten die Nummer nicht besser inszenieren können. Bei den Gutmeinern geht es zu wie im Klassiker „Leben des Brian“: Wer das Tabu bricht und den Namen „Jehova“ ausspricht, wird gesteinigt, egal in welchem Kontext. Boris Palmer hat „Neger“ gesagt …

Wie ein geduldiger Kindergärtner versucht Palmer es seiner Partei ganz langsam zum Mitschreiben zu erklären: Ihm sei natürlich klar, daß der Vorwurf (einer Frau auf Facebook) gegen Aogo vermutlich selbst erfunden sei. Mit seinem ironischen Kommentar habe er vor allem eines aufzeigen wollen: „Wenn man unbedingt will, kann man jedem einen Rassismus-Vorwurf machen, egal wie konstruiert der Vorwurf ist.“ Er habe sich „mit Aogo gegen seine Verbannung vom Bildschirm wegen eines unbedachten Satzes solidarisiert. Nun wollen einige mich wegen Rassismus durch Parteiausschluß maßregeln. Das ist geradezu ein Lehrstück für die Entstehung eines repressiven Meinungsklimas in unserem Land.“

„Bundescanclerin“-Kandidatin vorgeführt

Volltreffer. Er hätte natürlich wissen müssen, daß ideologisch vernagelte Betonköpfe Ironie am allerwenigsten verstehen. Was die Grünen an Boris Palmer partout nicht ertragen können, ist nun mal, daß er ihnen ein ums andere Mal den Narrenspiegel vorhält. „Cancel culture macht uns zu hörigen Sprechautomaten, mit jedem Wort am Abgrund“, hatte er geschrieben. Quod erat demonstrandum: In der Causa Palmer haben sich die Grünen, allen voran ihre „Bundescanclerin“-Kandidatin, als ebensolche Sprechautomaten selbst vorgeführt.

Stellt sich nur noch die Frage: Was um alles in der Welt treibt – angenommen, die letzten Wahlumfragen stimmen halbwegs – ein gutes Viertel der Deutschen nur um, wenn sie einer derart offensichtlich unzurechnungsfähigen Partei ernsthaft die Regierung dieses Landes anvertrauen wollen?

Tübinges Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) Foto: imago images / Eibner
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