Tübingens grüner Bürgermeister Boris Palmer hat diese Woche mal wieder einen heftigen Shitstorm aus den eigenen Reihen geerntet. Der OB hatte eine Multikulti-Promi-Bilderstrecke auf der Homepage der Deutschen Bahn kommentiert und gefragt: „Welche Gesellschaft soll das abbilden?“ Die Rassismus-Vorwürfe aus dem linksgrünen Lager kamen natürlich prompt. Auch die Bahn selbst ließ zumindest hier einmal nicht lange auf sich warten und attestierte dem Politiker „Probleme mit einer offenen und bunten Gesellschaft“.
Es wird langsam zur Gewohnheit, daß Palmer die Grünen auf die Palme bringt als sei sie ein Baum im Hambacher Forst. Man könnte fast meinen, der grüne Star verfährt bei seinen inzwischen sehr regelmäßigen Provokationen gegenüber seinen Parteifreunden nach dem Motto des US-Politkommentatoren Ben Shapiro, der der Aufforderung der Tierschützer von „Peta“, man möge sein bestes Argument für das Verspeisen von Schinken präsentieren, auf Twitter kurz und bündig mit den Worten nachkam: „It pisses you off.“ Palmer scheint sein Speck am besten zu schmecken, wenn er in den Tränen seiner überkorrekten Parteifreunde gepökelt wurde.
Sozi-Wissenschaftler orakeln
Mit seinen „Problemen mit einer offenen und bunten Gesellschaft“ steht der Bürgermeister von Tübingen offenbar nicht alleine da. Diese Woche wurden die Ergebnisse einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung bekannt, die für reichlich Pökelsalz in den Krokodilstränen der linksgrünen Polit-Journaille sorgte. Laut den Forschern der politisch total neutralen, parteinahen Stiftung der SPD teilt mehr als die Hälfte der Deutschen „Einstellungen, die Asylsuchende abwerten“. Es gibt also noch viel zu tun für die linke Mainstream-Presse, die den Bürgern im Sinne des globalen Pakts für Migration doch beibringen soll, alle Fremden aufzuwerten. Jeder fünfte Befragte neigt der Studie zufolge deutlich zu rechtspopulistischen Meinungen. Bei 42 Prozent läßt sich laut den Sozi-Wissenschaftlern eine Tendenz dazu feststellen.
So nüchtern und neutral, wie die Forscher der Friedrich-Ebert-Stiftung und des „Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung“ der Universität Bielefeld geforscht haben, so nüchtern und neutral haben viele Journalisten darüber berichtet. „Mehrheit demokratiefreundlich, ein Fünftel rechtspopulistisch“, hieß es noch recht harmlos auf „Zeit Online“. „Status-Angst als Treiber für Rechtspopulismus“, titelte der Deutschlandfunk. Bei „bento“, wo schlimm stets noch nicht schlimm genug ist, wußte man gar von einem Anstieg „Rechtsextremer Einstellungen, besonders bei jungen Leuten“ zu berichten, während die „Tagesschau“ ganz „seriös“ die Wissenschaftler selbst zitierte, die einen „Verlust demokratischer Orientierung“ in der Mitte der Gesellschaft festgestellt haben wollen.
Hobby-Meteorologen laufen heiß
Alle, auf die die Studie samt Berichterstattung wie aus einem rotgrünen ideologischen Guß wirkt, gehören vermutlich schon zu dieser ängstlichen, orientierungslosen, gesellschaftlichen Mitte und sind Teil der „menschenfeindlichen“ Hälfte der Deutschen, die an „Verschwörungstheorien glaubt“. Journalisten haben es da einfacher. Wenn sie die parteinahen Ergebnisse einer solchen Studie doch mal versehentlich zu kritisch hinterfragen, wie es dem sonst stets verläßliche Staats-Nachrichtensprecher Claus Kleber passiert ist, haben sie noch eine fürsorgliche, linientreue Redaktion im Hintergrund, die im Schnittraum dafür sorgt, daß der Moderator nicht in Ungnade fällt.
Ist der wissenschaftliche Ruf erst ruiniert, hysterisiert es sich völlig ungeniert. Das dachten sich wohl auch die „Experten“ vom Deutschen Wetterdienst. Zwar liegen diese beim Sieben-Tage-Trend und selbst bei der Wettervorhersage für den nächsten Morgen hier und da mal daneben, sie haben aber dennoch genug Weitblick, schon jetzt vor einem neuen drohenden „Dürresommer 2019“ zu warnen. Immerhin haben die meisten Hobby-Meteorologen in den deutschen Redaktionstuben es diesmal hinbekommen, in ihrer Panikmache zumindest einmal zwischen Dürre und Hitze zu unterscheiden. Vielleicht bekommen sie das mit dem kühlen Kopf ja irgendwann auch noch geregelt.
Lindner gibt Chinesisch-Nachhilfe
Kinder in Deutschland würden künftig neben Englisch auch Chinesisch lernen müssen, sagte der neue und alte FDP-Vorsitzende, Christian Lindner, zu Beginn des Parteitags der Liberalen in Berlin und gab selbst gleich eine Kostprobe seiner eigenen Chinesisch-Kenntnisse. Sowas kommt gut an beim FDP-Publikum, das den eigenen Nachwuchs sowieso längst zum Sinologie-Studium ermutigt und ihm als Motivation eine dreimonatige Asienreise zum bestandenen Abitur schenkt.
Auf manch anderen dürfte Lindners süß-saure Einlage allerdings gewirkt haben wie die Besserverdiener-Variante der Forderung nach Arabisch- oder Türkischunterricht an deutschen Schulen. Möglicherweise müßten wir uns über all das ja etwas weniger Gedanken machen, wenn wir endlich anfangen würden, als Deutsche und Europäer selbstbewußter zu unserer eigenen Identität zu stehen und stärker ganz ohne schlechtes Gewissen unsere eigenen Interessen zu vertreten. Darauf einen Reiswein!