Heute jährt sich zum 30. Mal der Fall der Berliner Mauer. Eigentlich ein Grund zu unendlicher Freude. Während jedes andere Volk ein solches Jubiläum mit einem Gefühl der nationalen Verbundenheit ausgelassen feiern würde, nutzen in Deutschland viele den runden Geburtstag der wiedergewonnenen, gesamtdeutschen Freiheit, um die Spaltung innerhalb der Bevölkerung voranzutreiben. Statt republikanisch-patriotische Freudenklänge erklingen zu lassen, blasen sie in das alte, dumpfe Horn zum Kampf gegen Rechts.
Die antideutsche Schickeria aus Politik und Medien schießt gegen alles, was irgendwie mit Nationalstolz zu tun hat. Ganz egal, wie sehr sich dieser auf die demokratischen Werte der Bundesrepublik Deutschland bezieht. Mit der Demokratie ist das sowieso so eine Sache. 30 Jahre nach dem Fall der Mauer und der DDR wählen die Ostdeutschen nämlich, zum Entsetzen vieler „Besser-Wessis“, einfach so, wie und wen sie wollen und was ihnen gerade einfällt.
CDU streitet um den Kuschelkurs
In Thüringen hat rund jeder Vierte sogar die AfD gewählt. Spätestens da haben vor allem viele westdeutsche Politiker und Medienschaffende wohl ernsthaft darüber nachgedacht, ob das mit dem Wahlrecht für die Ossis wirklich so eine gute Idee war. Ist man im etablierten, bundesrepublikanischen Establishment doch ziemlich kollektiv der Meinung, daß die Alternative für Deutschland gefährlichste politische Kraft seit der Wiedervereinigung, ach was, seit dem Zweiten Weltkrieg sei.
Einige ganz schlimme Finger in der CDU Thüringen würden in diesen Tagen dennoch gerne das Unfassbare wagen. 17 Abgeordnete der Union wollen doch tatsächlich mit der AfD reden! Das ist für viele Pressevertreter und Parteifreunde der ultimative Sündenfall. Verständlich. Jetzt ist die CDU schon so lange los vom Konservativsein, da will sie durch die Verlockungen der AfD natürlich keinen Rückfall riskieren. Am Ende stecken sich die CDUler noch bei den Rechtspopulisten an und werden selbst irgendwie rechts. Da würde doch keine der anderen linksgrünen Parteien mehr mit ihnen kuscheln wollen.
Linksextremistische Gewalt
Real war die Woche in Deutschland stark geprägt von linksextremen Gewaltexzessen. Diese Realität ist natürlich mitnichten neu. Neu ist, daß deutsche Journalisten, wenn auch etwas widerwillig, über den Terror von links berichten. Bisher fühlte sich dieses Milieu den Chaoten von Antifa und Co. ja immer ziemlich nahe. Einige fühlten sich dem Schwarzen Block sogar zu Dank verpflichtet für seinen wackeren Kampf gegen das Böse.
Nun sind einige der Guten dabei aber etwas zu weit gegangen, als daß es selbst der wohlmeinendste Pressevertreter noch öffentlich gutheißen könnte, ohne sich dabei selbst zu outen. Ignorieren geht auch nicht mehr so richtig. Zu offensichtlich haben Linksextremisten in Sachsen jetzt das getan, von dem man uns bisher einreden wollte, so etwas würden nur Rechte machen. Sie haben Gewalt gegen Menschen angewandt. Das haben sie natürlich schon immer. Aber Polizisten, rechte Aktivisten und AfD-Politiker zählen für viele Journalisten nicht so richtig als Menschen.
Frauen aber schon ein bißchen. Selbst wenn sie für eine Immobilienfirma arbeiten, wie die Frau, die Leipzig, wo seit Wochen schon die Baustellen brennen, von zwei linken Schlägern in ihrer Privatwohnung angegriffen wurde. Die beiden offenbar klar politisch motivierten Gewalttäter haben der Frau mehre Schläge ins Gesicht versetzt und sich dann mit den Worten „Schöne Grüße aus Connewitz“, verabschiedet. Das ist, das kann auch der linkeste Meinungsmacher nicht bestreiten, absolut verwerflich. Aber natürlich nicht so verwerflich, wie eine Spende von einem – einem selbst völlig unbekannten – späteren Rechtsterroristen anzunehmen.
Halbzeitbilanz der Bundesregierung
Die Bundesregierung hat dieser Tage ihre Halbzeitbilanz gezogen. Das mag für den ein oder anderen etwas verwirrend klingen. Schließlich ist inzwischen eine ganze Generation herangewachsen, die aufgrund ihrer gnadenlos späten Geburt bisher nur Angela Merkel bewußt als Kanzlerin erlebt hat. Aber auch viele, die deutlich früher geboren wurden, dürften sich wohl weniger wie in einer Halbzeitpause fühlen, als wie in der siebten Minute der Nachspielzeit der Verlängerung eines sehr, sehr miesen Spieles.
Mit Halbzeitbilanz war natürlich ausschließlich die große Koalition der aktuellen Legislaturperiode gemeint. Aber auch in dieser haben die langzeitregierenden Parteien in Berlin schon wieder so viel Schuld und Versagen angesammelt, daß deren Niederschrift für einen sehr dicken Roman von Dostojewski oder Arthur Miller ausgereicht hätte. Die Regierung selbst stellt sich aber ein positives Zeugnis aus. Das hat schon einen Hauch von integrativer Klasse.