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Fleischsteuer: Ausgepreßt und stolz darauf

Fleischsteuer: Ausgepreßt und stolz darauf

Fleischsteuer: Ausgepreßt und stolz darauf

Wurst
Wurst
Würste in der Fleischerei Ockens in Ludwigslust Foto: picture alliance/Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB
Fleischsteuer
 

Ausgepreßt und stolz darauf

Nach den Gedankenspielen über eine CO2-Steuer ist nun eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Fleisch der neueste Renner unter fiskalpolitischen Volkserziehern von den Grünen bis zur CDU. Vom Volk ist kein Widerstand zu erwarten. Die Deutschen lassen sich gerne für die gute Sache ausnehmen. Ein Kommentar von Thorsten Brückner.
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Kaum eine Woche vergeht mittlerweile in Deutschland, in der nicht irgendwelche Politiker mit Vorschlägen für Steuererhöhungen um die Ecke kommen. Während in den vergangenen Wochen vor allem eine mögliche CO2-Steuer für mehr Klimaschutz die Schlagzeilen diktierte, wird nun im wahrsten Sinne des Wortes die nächste Sau durchs Steuerzahler-Dorf getrieben.

Eine höhere Mehrwertsteuer auf Fleisch soll es nach dem Willen von Grünen und SPD sein. Wenn es nach dem agrarpolitischen Sprecher der Öko-Partei, Friedrich Ostendorff, geht, sollen die Verbraucher statt bisher sieben künftig 19 Prozent Mehrwertsteuer an der Metzgertheke berappen. Die Begründung: Tierwohl!

Die Deutscehn lassen sich schröpfen

Auch Teile der CDU können sich offenbar dafür erwärmen, das Schnitzel der alleinerziehenden Kassiererin staatlicherseits zu verteuern. Von einem „konstruktiven Vorschlag“ spricht etwa der CDU-Agrarpolitiker Albert Stegemann.

Wer nun allerdings auf einen Aufschrei aus der Bevölkerung wartet, wird vergeblich hoffen. Die chronisch obrigkeitshörigen Deutschen haben sich längst daran gewöhnt, sich vom Staat für die Rettung der Welt schröpfen zu lassen und sind darauf meist auch noch stolz. So befürworten laut einer aktuellen Umfrage von Infratest Dimap 71 Prozent der Deutschen eine künstliche Verteuerung von Flugtickets – zum Wohle des Klimas natürlich.

Mit einer höheren Steuer auf Fleisch können die Tugendwächter in Politik und Medien sogar – Tierschützer mögen die Formulierung verzeihen – zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wenn die Deutschen sich bald von Papa Staat zu einem vegetarischeren Lebensstil erziehen lassen, müssen nicht nur weniger Tiere sterben, sondern auch der CO2 Ausstoß dürfte dadurch – wenn auch marginal – sinken. Wer kann bei so viel guten Zuckerbrot-Argumenten verbunden mit der Fiskus-Peitsche noch ohne schlechtes Gewissen in einen Burger beißen?

Würste in der Fleischerei Ockens in Ludwigslust Foto: picture alliance/Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB
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