Die Humboldt-Universität zu Berlin, genauer das Institut für Philosophie, möchte auch nicht abseits stehen, wenn es um eine glasklare, affirmative Botschaft zur derzeitigen Einwanderungswelle geht. Deshalb rechnet das Institut „ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit“ seit diesem Wintersemester als Praktikum an.
Das gilt, wenn die erbrachte Tätigkeit bei der Betreuung oder Versorgung von Asylbewerbern „im Kontext einer Organisation stattfindet“, die die geleistete Arbeit schriftlich bestätigen kann. Wie der Kant- und Descartes-Dozent Tobias Rosefeldt auf der Netzseite der Berliner Philosophen mitteilt, ist das sogar rückwirkend möglich.
Institutionelle und alltägliche Rassismen
Allerdings muß im Rahmen der alten Studienordnung der Flüchtlingsdienst mindestens 300 Stunden umfassen, damit er künftig mit 10 Studienpunkten im Bereich „Berufsfeldbezogene Zusatzqualifikationen“ (BZQ) auf das Studium angerechnet werden kann. „Wer Lust hat, neu in die Flüchtlingsarbeit einzusteigen“, solle sich beim Berliner Pro-Asylverein „Multitude e.V.“ informieren, umwirbt Rosefeldt seine Studenten.
Dort unterstützen linke Aktivisten („Gegen Integration“) schon seit 2011 „Asylbewerber_innen (…), die sich mit allerlei bürokratischen Hürden sowie institutionellen und alltäglichen Rassismen herumschlagen“.