Ehemalige Trigema-Chef im Gespräch: Grupp: „Sterben oder selber kochen“

Ex-Trigema-Chef Wolfgang Grupp hat klare Vorstellung, was die Politik zu leisten und zu lassen hat Foto: picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod

Ehemalige Trigema-Chef im Gespräch

Grupp: „Sterben oder selber kochen“

Interview

06. Januar 2024

Autor: Moritz Schwarz

16 Kommentare

Kaum jemand verkörpert die Tugenden des deutschen Mittelstands wie Wolfgang Grupp. Nun hat er sein Vorzeigeunternehmen Trigema übergeben. Welches Erfolgsgeheimnis hinterläßt er uns? Und was rät er CDU-Chef Merz? Im Interview erfahren Sie es.

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Kommentare

Wolfgang_Jung sagt:

7. Januar 2024 um 9:56 Uhr

Wolfgang Grupp kann als Vollhafter seine Produktion weder aus Deutschland verlegen noch sein Unternehmen schliessen. Wollte er die dazu notwendige Entlassung vieler langjähriger Mitarbeiter vornehmen würde er durch Millionenzah!ungen für Sozialplan und Einze!abfindungen persönlich ruiniert werden. Er ist verdammt dazu, in Deutschland weiter zu machen. Die Weitergabe an die Kinder könnte seine letzte Rettung sein, wenn es dafür nicht bereits zu spät ist.

Warum sehe ich das so? Weil auf Dauer keiner gegen den Markt (hier China) bestehen kann, auch nicht Herr Grupp.
1. muku polkorr feminist gender sagt:
  
  7. Januar 2024 um 10:29 Uhr
  
  Zur erfolgreichen Unternehmensführung gehört es , sich mit den politischen Entscheidungsträgern gut zu stellen. Deswegen läutet der Grupp die Glocken , wenn er die Grünen wählt. Er kann etwa mal Fördergelder oder andere Unterstützzungen aus der Politik brauchen bzw. er könnte schon Unterstützungen gekriegt haben , das geht nicht ohne den Segen von Spitzenpolitikern. Den Kontakt kann man dann mit Altpolitikern herstellen , die als Unternehmensberater fungieren , für einen gebührenden Obulus versteht sich . In D. gibt es keine Korruption. Bei den ständig steigenden Energie- u. Lohnkosten zieht sich womöglich gerade jetzt die Schlinge zu u. durch die gut getimte Übergabe kann er für die Ewigkeit auf dem Sockel stehen. Die Verlagerung nach Osten oder die Schließung können dann die Nachfolger machen. Grupp ist ein pragmatischer Egoist , sein u. das Wohlergehen seiner Firma geht ihn über die Lösung politisch künstlich erzeugter Probleme . D.h. er denkt nur kurzfristig u. egoistisch , die ruinösen Folgen der grünen Politik müssen ja nur seine Kinder ausbaden. Er hat das sichere Ufer erreicht u. ist zu einer Legende geworden.
Widerstandsgewächs sagt:

7. Januar 2024 um 3:00 Uhr

Haftung klingt sehr gut!! Wie wäre es, nach jeder Legislaturperiode oder mit Neuwahl eine Wahl einzuführen, wo Wähler über eine Anteil der auzuzahlenden Pensionen und Versorgungen der Politiker der vergangenen Legislaturperioden bestimmen, welche die Legislaturperiode beenden! Quasi, die Versorgungsbezüge der Politiker bestehen aus Bürgergeld und über den Rest einer festzusetzenden Maxiamlhöhe entscheidet der Wähler! Berufspolitikertum muss auch beeendet werden! Maximal 2 Wahlperioden!!!! Falls die AfD das politische, im Übrigen auch charakterliche, Trinkgeld einführen würde, garantiere ich ihr die absolute Mehrheit!
Canabbaia sagt:

6. Januar 2024 um 15:39 Uhr

Das übliche Gerede über „Marktlücken“ ist irreführend.
Wer eine solche „gefunden“ hat, der hat sie zugleich auch GESCHLOSSEN!
Was es anderen Unternehmer schwerer macht, eine neue zu entdecken.

Psychologisch verständlich täuscht sich Wolfgang Grupp über seinen Erfolg, wenn er meint, im Prinzip hätte die Textilindustrie in Deutschland durchaus überleben können: Nein, konnte sie nicht! Er selbst hat eine Marktlücke gefunden und existiert, offenbar auskömmlich, in dieser NISCHE. Die aber schon per definitionem keinen Raum für alle bietet.

Deutschlands Verbraucher sind in der Masse eben NICHT bereit (und großenteils auch gar nicht in der Lage!), hohe Preise für Textilien abzudrücken, wenn sie ihren Bedarf anderswo billiger decken können.
Sowas nennt sich halt „Markt“…..
1. Mjolnir sagt:
  
  6. Januar 2024 um 21:56 Uhr
  
  Ich kann Sie und Ihre Äußerungen hier nicht leiden, aber in diesem Punkt haben Sie Recht. Zwar wie immer substanzlos Ihre Äußerungen, dennoch richtig. Auch ich bin ein Recht einfach gestrickter (passend zum Thema) Mensch. Wir haben tatsächlich was gemeinsam. Ich hab’s nicht für möglich gehalten.
  1. Canabbaia sagt:
    
    7. Januar 2024 um 11:15 Uhr
    
    Das ist meist so, dass auch Gegner irgend etwas gemeinsam haben.
    
    Auch ich habe z. B. mit der AfD vieles gemeinsam; trotzdem wähle ich die Partei in ihrer gegenwärtigen politischen Ausrichtung nicht und bin deren Gegner. (Allerdings KEIN AfD-HASSER!)
  2. Kopfhörer sagt:
    
    7. Januar 2024 um 12:24 Uhr
    
    Bei Wirtschaftsthemen hat Canabbaia nahezu immer gute Beiträge.
    
    Beim Rest, naja, obwohl ich hätte vor 30 Jahren vielleicht auch so geredet. Damals war ich noch jung und dumm.
    1. Canabbaia sagt:
      
      8. Januar 2024 um 12:02 Uhr
      
      Danke; Wirtschaft [und „Geldsystem“] ist doch immerhin schon etwas, wo ich nicht total dumm bin! 😉
Joachim Reuter sagt:

6. Januar 2024 um 14:59 Uhr

Ich halte Grupp nicht für einen großen Unternehmer, aber für ein geniales Show-Talent. Da paßt alles: sein Auftreten, sein Maßanzug, sein Teint, seine Frisur etc.

Der würde niemals wie ein nordkoreanischer KP-Apparatschik (grießgrämig, unpassend gekleidet, volksfern) durch ein Notstandsgebiet stapfen, so wie es der Ampelkanzler getan hat. Niemand würde Grupp ausbuhen.

Aber Grupp hat bekannt, die Grünen zu wählen bzw. gewählt zu haben. Das macht seine Show unglaubwürdig. Grupp ist ein Salonmaoist im Maßanzug und damit kein Vorbild.
1. Carsten Schulz sagt:
  
  6. Januar 2024 um 15:32 Uhr
  
  Wir sollten Grupp nicht in eine vorgefertigte Schublade stecken. Das wird ihm nicht gerecht. Er ist ein zutiefst eigensinniger Mensch. ‚Eigensinn‘ im ureigensten Sinne des Wortes verwendet. Und er steht dazu. Das macht ihn sympathisch.
  
  Dass er auch mal die Grünen gewählt hat – geschenkt!
  1. Joachim Reuter sagt:
    
    6. Januar 2024 um 18:50 Uhr
    
    Wenn Grupp zu der Zeit junger Erstwähler gewesen wäre, dann würde ich auch sagen: „Jugendsünde – geschenkt“
    Aber Grupp war damals schon langjähriger, erfolgreicher Unternehmer und trug Verantwortung für eine Firma, sowie viele Mitarbeiter und ihre Familien.
    Das weckt bei mir Zweifel an seinem Charakter und seinen kognitiven Fähigkeiten.
    1. Diogenes sagt:
      
      7. Januar 2024 um 14:23 Uhr
      
      Daß Grupp mal pro-Grüne aufgetreten ist, sollten wir nicht so verbissen sehen.
      
      Ich halte für maßgeblich, daß Grupp wohl einfach habituell „bodenständig“ ist. Er bleibt bockig aus Prinzip in Burladingen. Einst einer von 26, jetzt der Letzte.
      
      Und er hält stur an seinen Wurzeln fest. Die Firma hat er geerbt, sein Privatvermögen besteht in dieser Firma, für die er gegenüber seinen Geschäftspartnern persönlich einsteht. Diese Firma hätte er längst versilbern können. Und versilbern müssen, wenn es ihm nicht gelungen wäre (und wenn er es garnicht erst versucht hätte ..) diese Marktlücke zu entdecken.
      
      Das alles wäre vergeblich gewesen ohne sein Glück. Sein Glück, tüchtige und motivierte Kinder zu haben, die als Erben die Firma weiterführen. Viele Personenunternehmer haben dieses Glück nicht. Und welches unternehmerische Glück seine Kinder haben werden … Aber egal.
      
      Warum ist er denn pro-Grüne aufgetreten? Da würde ich stattdessen fragen, warum haben so viele Schwaben, auch sein Personal, für die Grünen gestimmt. Wir erwarten von Unternehmern, daß sie nicht gegen eine Partei wie die AFD hetzen (was sie aber tun), die 30% Zustimmung hat.
      Was in der Politik verkehrt ist sagt er trotzdem
2. Josef Fischer sagt:
  
  6. Januar 2024 um 17:42 Uhr
  
  Er hat nicht nur einfach die Grünen gewählt, sondern er hat den Leuten in Baden-Württemberg ganz klar geraten, Kretschmann zu wählen.
  Seit diesem Tag kaufe ich seine Produkte nicht mehr.
  1. Mjolnir sagt:
    
    6. Januar 2024 um 22:07 Uhr
    
    Nach all den Jahren die ich dieses Forum verfolge (mal aktiv, mal inaktiv) hat sich noch nie jemand getraut, einen solchen Nick zu verwenden. Was hat Sie da geritten? Ist jetzt alles Satire und Ironie? Ich glaub’s ja wohl nicht ……
    1. Joachim Reuter sagt:
      
      7. Januar 2024 um 9:21 Uhr
      
      Was meinen Sie? Was ist ein „Nick“?
    2. infaustumveritas sagt:
      
      7. Januar 2024 um 9:42 Uhr
      
      Halten wir ihm doch zugute, daß er den Allerweltsnamen „Josef Fischer“ benutzt (es kann sogar sein, daß er wirklich so heißt) – schließlich hat er den „Martin“ weggelassen