Nach der Münchner Sicherheitskonferenz steht vor allem eine Frage im Raum: Ist ein Militärschlag gegen den Iran noch abwendbar? Zunächst hat der als „schauspielreif“ kritisierte Auftritt des iranischen Außenministers Mottaki das Faß zum Überlaufen gebracht. Trotz seiner Ankündigung, der Iran wolle über den Vorschlag der Internationalen Atomenergieorganisation IAEO verhandeln, iranisches Uran im Ausland anreichern zu lassen, kam es zu keinerlei greifbaren Ergebnissen. Daraufhin polterte US-Senator Lieberman los und drohte mit einem Militärschlag, für den die Vorbereitungen bereits laufen sollen.
Die Reaktion aus Teheran ließ nicht lange auf sich warten: Präsident Ahmadinedschad kündigte im Gegenzug an, nicht nur mit der Anreicherung von Uran beginnen zu wollen, sondern gleich auch „Drohnen“ für Präzisionsangriffe zu bauen. Als Konsequenz wird im Westen mittlerweile unisono die Verschärfung von Sanktionen gefordert. Ob sich Israel indes das Palaver, das bis zur Inkraftsetzung dieser Sanktionen zu erwarten ist, lange mit anschaut, muß bezweifelt werden. Sollten die Israelis militärisch gegen den Iran vorgehen, steht völlig in den Sternen, welche Eruptionen dieser Schlag im Nahen Osten auslösen wird. Ein Präventivschlag bleibt ein riskantes Spiel mit vielen Unbekannten.