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Ratschlag des Herzens

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Nun hat er die Katze aus dem Sack gelassen. Martin Hohmann will es noch einmal wissen. Bei der nun am 18. September stattfindenden Bundestagswahl wird er als unabhängiger Kandidat antreten und versuchen, seinen Fuldaer Wahlkreis zu verteidigen. Bei der letzten Wahl 2002 erzielte er in seinem Geburts- und Heimatort immerhin stolze 54 Prozent der Erststimmen. Seit Wochen ist ihm von politischen Freunden, die ihn seit dem skandalösen Ausschluß aus Fraktion und Partei bei seinem juristischen Abwehrkampf unterstützt haben, von der unabhängigen Kandidatur abgeraten worden. Allen voran der CDU-Bundesrichter Friedrich Wilhelm Siebeke und der Sprecher der „Initiative Kritische Solidarität mit Martin Hohmann“, Fritz Schenk, haben darauf verwiesen, daß seit dem zweiten Bundestag von 1953 noch nie ein unabhängiger Kandidat einen Wahlkreis gewinnen konnte. Schenk, der nach der Entscheidung Hohmanns seine Aktivitäten für die „Initiative Kritische Solidarität“ einstellte, für die er über 10.000 Unterstützer gewinnen konnte, sieht die juristische Auseinandersetzung gegen den Parteiausschluß jetzt verloren. Gewiß hat Hohmann alle Argumente des Verstandes gegen sich. Sein Herz sagt ihm aber: Mach es! Tritt an! Du kannst es schaffen! Deshalb setzt er alles auf eine Karte. Vielleicht ist er ein Hasardeur, vielleicht ein politischer Don Quichotte. Vielleicht aber erleben wir am Abend des 18. September auch eine faustdicke Überraschung.

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