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Vorschußlorbeeren

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Wollte man drastisch statt diplomatisch formulieren, so ließe sich über die „siegreichen“ Präsidentschaftswahlen in Georgien zunächst nur eines sagen: die Vorschußlorbeeren für den 36 Jahre alten, „charismatischen, entschieden pro-westlichen Michail Saakaschwili“ (FAZ) gehen auf keine Kuhhaut. Alle waren für ihn: westliche Linke und Konservative – und die USA, deren Produkt und Wunschkandidat er ist, sowieso. Es war also ein vorprogrammierter Wahlsieg. Vorher durften die georgischen Volksmassen, wie gehabt, ein wenig Revolution spielen, um Präsident Eduard Schewardnadse abzuservieren. Der sowjetische Ex-Außenminister war den Amerikanern wie den Russen lästig geworden, er kann froh sein, daß man ihn (noch) nicht – wie seinen Amtsvorgänger Swiat Gamsachurdija – umgebracht hat. Was stutzig macht, ist die Tatsache, daß der siegreiche georgische US-Zögling ein umwerfendes außenpolitisches Programm für die in Armut dahindümpelnde Kaukasus-Republik angekündigt hat. Sein Ziel ist es, die Beziehungen zu allen Nachbarn sowie zu den abtrünnigen Gebieten Abchasien, Adscharien und Süd-Ossetien zu verbessern. Letztere sollen durch ein georgisches Wirtschaftswunder zurückgeholt werden. Zugleich will Saakaschwili gute Beziehungen zu den USA, zu Rußland und zur EU herstellen. Das klingt wunderbar – fast wie das Ei des Kolumbus auf kaukasisch. Nur – alles zusammen wird nicht gehen. Auch die Idee, die grassierende Korruption durch Säuberungen zu besiegen, ist ein alter Hut. Saakaschwilis Charisma in Ehren: satt werden können die verarmten Massen davon nicht.

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