KAIRO. Die ägyptische Justiz hat die Vereinigung der Muslimbrüder verboten. Ein Gericht ordnete demnach die Beschlagnahme des Vermögens der Muslimbrüder an, heißt es nach dpa-Angaben in einem Bericht des ägyptischen Staatsfernsehens. Sowohl die Partei der Muslimbrüder als auch alle ihre Nichtregierungsorganisationen sind von der Verfügung betroffen.
Die Muslimbrüder hatten 2011 die Parlamentswahlen gewonnen und wurden Anfang Juli vom Militär aus der Regierung geputscht. Der von der Armee aus dem Amt gedrängte Staatspräsident Mohammed Mursi befindet sich seitdem in Haft. Die Europäische Union hatte sich in der Vergangenheit mehrfach für eine Freilassung des Islamisten eingesetzt.
Zeitgleich müssen sich seit Ende August auch der Führer der Muslimbrüder, Mohammed Badie, sowie seine Stellvertreter vor Gericht verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, Ende Juli dazu aufgerufen zu haben, Gegner der Muslimbrüder vor dem Hauptquartier der Bewegung zu töten. (ho)