VOERDE. Die Bürger der Stadt Voerde am Niederrhein haben sich für die Beibehaltung der dortigen Hindenburgstraße ausgesprochen. In einem Bürgerentscheid stimmten am Mittwoch nach Angaben der Stadt mehr als 92 Prozent der Beteiligten gegen die Umbenennung der Hindenburgstraße in Willy-Brandt-Straße. 8.966 Personen waren dafür, daß die Straße auch weiterhin den Namen des ehemaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg trägt, 719 stimmten dagegen. Die Mehrheit der gültigen Ja-Stimmen lag damit deutlich über dem notwendigen 20-Prozent-Quorum von 6.106 Stimmen.
Anwohner fürchteten Adreßänderung
Zu dem Bürgerentscheid war es gekommen, nachdem der Rat der 40.000-Einwohner-Stadt die Umbenennung in Willy-Brandt-Straße beschlossen hatte. Gegen die Entscheidung hatte sich massiver Protest geregt, da zahlreiche Anwohner ihre Papiere und Adressen hätten ändern müssen.
In Deutschland gibt es immer wieder Kritik an Hindenburgstraßen und –plätzen, meist aus dem politisch linken Lager. In Münster entschieden die Bürger im vergangenen September, den dortigen Hindenburgplatz in Schloßplatz umzubenennen. Garmisch-Patenkirchen dagegen hielt in einem Bürgerentscheid an seiner Hindenburgstraße fest. (krk)