BERLIN. Die mutmaßlich von der sogenannten Zwickauer Terrorzelle ermordeten Opfer sollen nach dem Willen ihrer Angehörigen eine Gedenkstätte erhalten. Eine solche Einrichtung würde ein Zeichen setzen, sagte die von den Bundesministerien des Innern und der Justiz eingesetzte Ombudsfrau für die Hinterbliebenen, Barbara John, der Nachrichtenagentur dapd.
„Wir müssen uns vor Augen halten, daß diese Mordserie nach den Morden der RAF den zweit schlimmsten Einschnitt in der Geschichte der Bundesrepublik markiert“, betonte die frühere Ausländerbeauftragte Berlins.
„Vorbei und vergessen, das darf auch aus meiner Sicht nicht geschehen“
Die Angehörigen der Opfer wollten dazu beitragen, Rassismus in Deutschland zurückzudrängen, erläuterte die CDU-Politikerin. Viele wünschten sich daher einen öffentlichen Gedenkort für ihre Angehörigen: „Vorbei und vergessen, das darf auch aus meiner Sicht nicht geschehen.“
Da fünf der insgesamt zehn Morde in Bayern begangen worden waren, habe John beim Freistaat angefragt, ob dieser bereit sei, eine entsprechende Gedenkstätte einzurichten. Es seien aber auch andere Bundesländer denkbar.
Sie hoffe zudem, daß auch nach der Gedenkfeier für die Opfer am Donnerstag die Anteilnahme an den Verbrechen nicht gleich wieder abebbe. Rassistische Menschenfeindlichkeit finde in Deutschland nach wie vor einen Nährboden, warnte John. (krk)