Er wird doch nicht etwa noch altersweise ?!

@ Andre Boine aus Dresden:
Man muss ihm für soviel Offenheit tatsächlich dankbar sein. Einen besonderen Dank können ihm die Nieten in Nadelstreifen abstatten, die erheblich zu dieser unheilvollen Entwicklung beigetragen haben. Die Pastorentochter aus dem Norden und der Herr der Schwarzen Löcher bekunden dagegen sogar ihr Verständnis für die Proteste.

Haben denn die DDR-Bewohner damals ihre Parteibonzen von den Futtertrögen vertrieben, damit sich die Priesterschaft des Goldenen Kalbes umso schamloser daran mästen kann? „Unsäglich albern“, „abscheuliche Neigung zu Angst und Hysterie“ – nee, die Menschen hätten gut daran getan, bereits vor der Euro-Einführung auf die Straße zu gehen und zu fordern, den Laden in Ordnung zu bringen.

Danke Herr Gauck!

Sie haben eine fundierte, eigene Meinung, und geben diese auch kund.

Sie haben vollkommen recht, Naivität und Romantisierung lösen diese Krise nicht.

Genau das ist der Grund warum ich Sie gerne im Amt des Bundespräsidenten gesehen hätte.

Sie legen eben nicht die opportune Haltung unserer Politiker an den Tag, die sich vor „Verständnis“ förmlich überschlagen.

Teil 1
Das „Verständnis“ wird gerade dann öffentlichkeitswirksam gezeigt, wenn es darum geht, eine neue Steuer, die Finanztransaktionssteuer ins Leben zu rufen. Außerdem wird hierdurch von den wirklichen Zusammenhängen abgelenkt, besonders von der eigenen politischen Verantwortung. Doch ich kann nur die Verantwortlichen davor warnen. Denn: „die Geister, die sie wohlwollend rufen, werden sie dann nicht mehr los!“ Eines dürfte doch wohl klar sein: Diese Proteste finden natürlich nicht zufällig statt und werden mit größter Wahrscheinlichkeit von linken Organisationen gesteuert. Die linken Mainstream-Medien betreiben dabei wieder einmal ihr manipulatives Handwerk und zeichen sich durch entsprechende Einseitigkeit in der Information aus.

Der Herr Gauck zerrt die oftzitierte „German Angst“ herbei, nur weil sich die Menschen gegen reine, nackte Gier eines fast gänzlich jeder Kontrolle entzogenen globalen Finanzmarktes stellen, der zynisch mit ihrer Zukunft spekuliert?
Da diese Proteste weltweit stattfinden, bescheinige ich Herrn Gauck eine perfide Mischung aus Arroganz, Frechheit und Zynismus gegenüber dem eigenem Volk.
So sehr ich den merkelschen Grüßaugust auch verabscheue, selbst der war da ja noch im Nachhinein die bessere Wahl gegenüber Herrn Gauck.

Gauck. Gauck? War das nicht der, der die Stasi-Leute in seine Unterlagen-Behörde geholt hat ? Er sollte mal seine Kinder fragen, die es in der DDR nicht mehr ausgehalten haben, was die von „unsäglich albern“ und „romantischen Vorstellungen“ halten. Klar ist es in diesem System sinnlos, nur muss irgendjemand irgendwie anfangen. Liedr in DDR-Kirchen zu singen war sicher noch viel mehr als eine „romantische Vorstellung“.

@Andre Boine

Wissen Sie, vielleicht sollten Sie einmal ganz kurz innehalten und sich ein paar Minuten Ihrer kostbaren Zeit dazu nehmen darüber nachzusinnen, weshalb weder das ungedeckte Luftgeld noch das exorbitante Schuldenmachen eine Erfindung der Banken sind und weshalb die Banken über Jahrzehnte exakt und Buchstabengetreu genau das taten, was die Politik von ihnen verlangte. Noch kurz vor Beginn der Wirtschaftskrise 2008 wurde in Deutschland das Banksystem durch die Politik dafür kritisiert, dass sie zu vorsichtig seien bei der Bereitstellung von Liquidität! Wie hätte sich wohl ein rein staatliches Banksystem verhalten, insbesondere nach den Erfahrungen mit dem Verhalten unserer Landesbanken?

(2) Naheliegender und vernünftiger wäre es, gegen den Euro-Rettungsschirm-Wahnsinn unserer herrschenden Politiker auf die Straße zu gehen.

Denn dieser ist eine riesengroße Gefahr für unsere Staatsfinanzen, weil durch ihn in letzter Konsequenz deutsche Steuermilliarden, mit denen im Notfall deutschen Sparern beim unverschuldeten Verlust ihrer Spareinlagen geholfen werden könnte, in fremdstaatliche Fässer ohne Boden geschüttet werden.

Wenn man wie Herr Gauck weiß, welchen Herrschaften die FED und die City of London gehören, der weiß auch warum und wie diese Herrschaften die Politik bestimmen und wer insgeheim regiert. Insofern hat Herr Gauck recht, denn ändern wird sich am Weltfinanzsystem nur etwas mit dem Einverständnis dieser Herrschaften aber nicht gegen sie. Wenn die linken EU-Dümmlinge durch Gesetz hieran etwas ändern wollen, flüchtet das Kapital aus Europa dorthin, wo es so weiter machen kann wie bisher.

Wenn Merkel und Schäubel jetzt heuchlerischerweise „Verständnis“ für Proteste äußern, handelt es sich vielleicht um das Rufen „Haltet den Dieb!“ Wenn man einen Sündenbock hat, kann man gut von der eigenen verantwortungslosen Politik ablenken.

Dialog im Kanzleramt:
„Na Wolfgang wie haben wir das wieder gemacht?“
„Ganz prima Angela,desch läuft wie eh Länderspiel. Jetzt
sind die Banken die bösen Buben und wir sind fein raus.
Ich hab dir ja schon immer gasagt der deutsche Wähler ist doof.“

Naja Wolfgang aber ganz ohne unseren charakter-und vor
allem Parteilosen hi,hi-Medien hätte es auch nicht geklappt.“

Da hast du wohl recht Angela.Jetzt noch ein bisserl Ver-
ständis gehäuchelt und wir sind aus der Nummer raus und können wieder in Ruhe Euro retten ha,ha.“

„Na dann tschüß Wolfi!“

„Guts Nächtle Angi!“
Und ganz langsam senkt sich die Nacht über`s Kanzleramt.

Herr Boine aus Dresden,

nun freuen Sie sich doch einfach mal, daß es Multimillionenspenden und wohl auch ebenso hohe Bankkredite aus dem Ihnen offenbar immer noch verhaßten, „kapitalistischen“ Westen waren, die Ihre nach der Kriegszerstörung im SED-Staat i.w. weiter hinrotten gelassene Heimatstadt wieder zu einem kulturellen und touristischen Schaufenster des Landes gemacht haben, und das zu Wohnungs- und Lebenshaltungskosten, die um mindestens 20% und mehr niedriger sind als die in München, Stuttgart oder Hamburg.

Gruß

Chris Kuhn

@Bernd Stanetzek:
Es ist so einseitig nun nicht: die Banken leihen sich wiederrum Geld beim Staat, genauer: bei den Zentralbanken, um dieses geliehende Geld weiterzuverleihen. Das lächerlich niedrige Eigenkapital der Banken reicht nicht einmal Ansatz-weise, um Staaten zu finanzieren. Nee, nee, das macht man nur mit Geld, das man sich vorher geliehen hat.

@Chris Kuhn:
Von „verhaßt“ kann keine Rede sein, denn vom Geld „des Westens“ wurde doch tatsächlich was in Dresden gebaut, so richtig mit Steinen und so. Da blieb nichts virtuell, wie bei Aktienkursen die durch die Decken gehen, weil darin angeblich „sehr viel Phantasie“ liegt. Ein feiner Unterschied. Man nennt es: den klugen Kapitalismus. Davon sind Finanz-Wetten auf virtuelle Werte allerdings weit entfernt.

20% niedrigere Mieten als München!, Hamburg! oder Stuttgart! wären allerdings kein Werbeargument für Dresden, sondern immer noch pervers hoch.

Ihrer Aufforderung zur Freude komme ich seit Jahren bereits unaufgefordert nach: ich freue mich tatsächlich über die investierten Millionen & „Spenden“ & „Geschenke“ und darüber, was damit so Alles in Dresden gebaut wurde. Das entschädigt etwas.

(«verbatim» & „Zitat“ & ‚kursiv‘)

«…„unsäglich albern“…» (Artikel, oben)

Mein Rant.

Mann kann dem Herrn Gauck das nachsehen. Er hat es nie selbst erlebt, kann es nicht nachvollziehen, kann es daher auch nicht verstehen. His ‚Johnny-come-lately‘ heroics are not exactly unknown abroad,* and perhaps not always fully appreciated over there, chez vous.

Er kann es einfach nicht nachvollziehen, aus verständlichen Gründen, denn eine unmittelbar vom Volke ausgehende, gewaltfreie politische Erneuerung ist dort unerlebt, unbekannt, voir unmöglich! Der klägliche Zusammenbruch der DDR war kaum mehr als das hilflose Implodieren einer erst handlungsunwillig und dann handlungsunfähig gewordenen staatlichen Ordnung. Die ‚Wir-sind-das-Volk‘-Demos waren das Symptom, die Auswirkung; nicht das Syndrom, die Ursache; das protestantische Pfaffengesäusel keinen Pfifferling wert. Eine politische Erneuerung ward es nicht, weder des einen noch des anderen deutschen Teilstaates. Und weder ward es die Wiedervereinigung — die bis heute nur eine sich selbsterhaltende ‚Lebenslüge’¹ geblieben ist. But there is always hope! N’est-ce pas?

Fortsetzung, Rant, Mittwoch, 19-10-11 04:17 (w.u.)

(„Zitat“ & ‚kursiv‘)

Ein auch im Ausland nicht unbekanntes Beispiel eines in der vereinigten BDDR praktisch im Keime erstickten Ansatzes der politischen Erneuerung war die gleichnamige ‚Wir-sind-das-Volk‘-Bewegung — z.B. der ‚Eisenacher Aufbruch‘ — wohl im Herbst 2003. Aber es hat im Deutschland der Neuzeit nie eine weitere politische Erneuerung gegeben — weder zum Schlechten noch zum Guten!

(«verbatim» & „Zitat“ & ‚kursiv‘)

«…„unsäglich albern“…» (Artikel, oben)

2. Fortsetzung, Rant, Mittwoch, 19-10-11 16:32 (w.u.)

Ja gewiß doch, es gab auch dort in der frühen BRD etwas Bewegung — vom infantilen ‚Ho-Ho-Ho-Chi-Minh’²-Gebrüll der 68er Steinewerfer bis zum — verständlichen! — Protest gegen Raketen und Marschflugkörper. Aber die politische Landschaft hat sich dort nie verändert, nicht einmal im Ansatz. ‚Grass-roots‘ darf es dort nur auf dem Rasen geben. Und den darf man nicht betreten. Sonst kommt die Ordnungspolizei. Gestern wie Heute. Ein unfreies Land. Ein seit langem unbefreit gebliebenes.

Man sehe im Lichte dieser deutschen Vita die ‚Peace‘-Bewegung 1966-1972 in den USA.³ Der Vietnam-Krieg war innerhalb von drei, betone, drei Jahren vorbei! Aus der Spuk!! Weg!!!³¹ Die politische Landschaft war gründlich verändert. Es war eine weitere politische und gesellschaftliche Erneuerung³² — derer eigentlich nur die USA fähig sind.³³ Sicherlich kein Land in Europa.³³ Am wenigsten die BRD!³*

Man wird sehen was die gegenwärtige ‚Occupy-Wallstreet‘-Bewegung mit sich bringen wird. Mit leeren, unsäglich albernen Geschwätz ist sie jedenfalls nicht aus der Welt zu schaffen! Still going strong at this time of writing!! Eh oui!!!

Danke meinen Rant gelesen zu haben. Mit besten Grüßen aus meiner Kasematte in der alten Zitadelle von Québec, meine Stadt, in Québec, mein Land. Bis auf weiteres.
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* Let alone that bizarre cronyism later on…
¹ Willy Brandt.
² Pardon, wenn’s wirklich etwas anders klang.
³ Wer’s selber nicht erlebt hat, sehe & höre John Lennons „Give Peace A Chance.“ (sur YT)
³¹ This contemporary.
³² Die erste war der Nord-Süd-Bügerkrieg. Dann die Aufhebung der Rassenschranken und -gesetze.
³² Ohne die ein Obama nie Präsident geworden wäre!
³³ Il faut mentionner la Révolution tranquille de Québec, 1960-80.
³³ Not even the Brits, in this case.
³* Und das bitte nicht den USA in die Schuhe schieben!